Wunderschöne Wasserwelten Badespaß im eigenen Gartenteich
Der Garten von Familie Meinhard in Ostfriesland lockt mit einem großen Schwimmteich - umgeben von farbenprächtige Stauden und Seerosen
Kaum zu glauben, aber dieser Garten in der Nähe von Leer bestand beim Kauf 1982 nur aus einer großen Rasenfläche, die von Gehölzen eingeengt wurde. Etwas langweilig und einfallslos – fanden Klaus und Renate Meinhard. Schließlich fehlte auf ihrem 1800 m2 großen Grundstück das Hauptelement, das für sie einen Garten erst so richtig liebenswert macht: Wasser zum Schwimmen und Erleben!
Ein breiter Schwimmteich und blühende Pflanzengesellschaften machen heute den Reiz des Areals aus. Anfang der 90er-Jahre verwandelte ein holländischer Gartenarchitekt mit seinem Team den Rasen in nur vier Wochen in eine Wasserlandschaft. Bagger und Radlader bewegten die enormen Erdmassen und für kurze Zeit sah es hinterm Haus aus wie auf dem Mond. Praktischerweise ist der Sandboden fest und strukturstabil – er hielt so gut, dass die Seitenwände weder mit Holz noch mit Beton gestützt werden mussten. Nach dem Ausbaggern wurden sie nur mit einem Spaten glattmodelliert. Selbst kleine Steine waren nicht zu finden, und so konnten die Becken ohne Vliesschutz gleich mit starker Teichfolie ausgekleidet werden. Allein eindringendes Grundwasser musste aus den Gruben gepumpt werden, denn der Spiegel liegt bereits einen halben Meter unter dem Rasen.
So entstanden drei separate Teiche,obwohl Holzstege optisch eine Einheit vermitteln. „Die Aufteilung hat Vorteile: Den Schwimmteich füllen wir mit Trinkwasser auf. Über eine zweite Wasseruhr sparen wir hohe Abwasserabgaben“, erzählt Renate Meinhard, „die beiden großen Naturteiche werden dagegen mit Brunnenwasser nachgefüllt. Es hat durch den hohen Eisenund Huminsäuregehalt eine bräunliche Färbung und vermindert die Sicht – aber den Teichboden möchte man ohnehin nicht so genau betrachten.“ Die Naturteiche brauchen in der Regel wenig Pflege – alle paar Jahre wird mit einem großen Kescher die Modderschicht samt Laub am Boden entfernt. „Im späten Herbst werden zudem die Wasserpflanzen abgeschnitten und kompostiert“, erläutert Ehemann Klaus. Das entfernt viele Nährstoffe aus dem Teich und reduziert damit ganz wesentlich die Algenbildung. Auch werden daher die Fische nur sparsam gefüttert.“
Die Arbeit auf dem Grundstück haben die Meinhards gut verteilt: „Nach dem Frühstück auf der Terrasse muss ich in den Garten, das macht mir viel Spaß. Ab und zu verändere ich die Beetgestaltung oder probiere eine neue Pflanzkombination“, sagt Renate Meinhard. Ihr Mann kümmert sich um den Schnitt von Bäumen und Sträuchern und vor allem um die Schwimmbadtechnik. Ein Sandfilter hält Feinstoffe zurück und ein Ionisator gibt Kupferionen an das Wasser ab, die das Algenwachstum in Schach halten sollen. „Im späten Frühjahr, wenn der Schwimmteich gerade mal 18 Grad erreicht hat, drehe ich schon morgens meine erste Runde. An warmen Wochenenden sind wir den ganzen Tag über am Teich und manchmal zieht sich unsere Badesaison bis in den Dezember. Denn mit dem ausklingenden Sommer gewöhne ich mich zunehmend an die kühleren Temperaturen. Bei 12 Grad ist aber wirklich Schluss – dann warte ich lieber bis zum nächsten Frühsommer“, sagt sie schmunzelnd.
Bis dahin ist auch der neue Teich perfekt in die Wasserlandschaft integriert. Denn dieses Jahr haben die Meinhards das Nachbargrundstück erworben und weitere 90 x 90 Meter Teich hinzugewonnen. Das Refugium bietet Enten, Karpfen und Rotfedern Lebensraum und wird gerade über verlängerte Stege, Heckenbögen, eine Gartenhütte und geschickte Sichtachsen an das vorhandene Grundstück angegliedert.