ZHW-Special-Shabby-Chic

Shabby Chic

"Schäbiger Schick" lautet die wörtliche Übersetzung des trendigen Einrichtungsstils, schäbige Accessoires oder Möbel werden Sie bei dem Wohnstil aber vergebens suchen. Was den Stil so besonders macht? Wir verraten es Ihnen!

Wohnlich, gemütlich, einladend und verspielt soll er sein, der Shabby Chic. Vereint werden Komponenten des skandinavischen Landhausstils und des englischen Cottages mit der Eleganz toskanischer Villen und französischer Chateaus. Die Shabby Chic-Möbel sind eine stilvolle Mischung aus Altem (Vintage) und Neuem. Dazu zählen Schnäppchen vom Flohmarkt und Erbstücke, die ihre eigene Geschichte erzählen. Etwas Selbst gemachtes sowie alte Vintage-Möbel mit sichtbaren Gebrauchsspuren vollenden den Shabby Chic-Stil. Ein einzigartiger Vintage-Look entsteht.

Das Besondere am Shabby Chic

Shabby Chic hat Ecken und Kanten und eine raue und abgenutzt wirkende Struktur. Natürlich glatte Oberflächen erhalten auf künstliche Weise Kerben und Kratzer im zumeist weißen Lack. Herbeigeführte Gebrauchsspuren wie diese, aber auch natürliches, unverarbeitetes Holz und Textilien mit Mustern sind charakteristisch für den Shabby Chic. Passend zum Used-Look des Mobiliars dürfen auch Deko und Accessoires gebraucht und bunt zusammengewürfelt sein. Es darf also fleißig gesammelt werden, denn es ist erlaubt, was gefällt. Der natürliche Mix mit femininen Einzelstücken macht den Stil zu etwas Besonderem.

Die Erfinderin

Der Wohnstil entstand in den 1980er Jahren als Gegenbewegung zum Trend, sich kostspielige, viktorianische Innenausstattung anzuschaffen. Den Anstoß für den gemütlichen und romantischen Shabby-Look gab es durch die britische Innenarchitektin Rachel Ashwell, die ein Geschäft für Originale vom Flohmarkt eröffnete. Heute besitzt sie eine Firma, die Stilmöbel in Shabby Chic durch künstlich erzeugte Gebrauchsspuren herstellt. Die Inspirationen holt sich die Britin von den aufwendig verschnörkelten Kostümen aus den historischen Filmen der damaligen Zeit.

Stoffe und Materialien

Für den Wohnstil werden in der Regel Materialien, die bereits etwas in die Jahre gekommen oder gebraucht sind, verwendet. Sie werden für wenig Geld mit ein paar Handgriffen verändert. Selbst gemachtes und Handwerk finden auf diese Weise ihren Platz. Vor allem Handwerkskunst wie Gehäkeltes, Strick, Spitze, Kristall oder mundgeblasenes Glas werden benutzt. Natürliche Materialien wie Holz, Leder, Leinen, Satin, Samt und Seide eignen sich genauso gut bei der Gestaltung des Stils. Romantisch verschnörkelte Blumenmuster oder Ranken sollten bei dem Wohnstil als Deko ebenfalls nicht fehlen.

Farben

Zarte Farben, Pastelltöne aber auch matte Farben gehören dem Einrichtungsstil an. Himmelblau, Türkis, Violett und Rosé sind besonders beliebt, sie ergeben in der Kombination mit Altweiß, Beige oder Grautönen den perfekten Shabby Chic-Look. Möchten Sie den eleganten Wohnstil noch etwas hervorheben, dann helfen silberne oder goldene Accessoires. Auch Fliederblüten, Pfingstrosen und Hortensien passen hervorragend zur Wohnraumgestaltung in Shabby Chic. Knallige Farbtöne oder gar Neonfarben sucht man hingegen vergebens. Sie würden das ruhige und entspannte Farbkonzept stören.

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Shabby Chic mit Kreidefarbe

Die Umsetzung des Shabby Chic-Stils  an den eigenen Möbeln ist ganz einfach, ohne dass Sie dafür extra neue Einrichtungsgegenstände kaufen müssen. Überlegen Sie sich zunächst, ob Sie Ihre Möbel oder Deko mit Kreidefarbe oder Lasur in trendige Shabby Chic-Gegenstände verwandeln möchten.

Das sollten Sie beachten:

Harzhaltige oder inhaltsstoffreiche Holzarten wie Mahagoni, Eiche und Kiefer müssen vor dem Anstrich mit Isoliergrund für Kreidefarbe behandelt werden. Durch die Grundierung greifen keine Inhaltsstoffe die Oberfläche an und unschöne Flecken werden verhindert. Tipp: Befinden sich auf Ihrem verwendeten Material bereits vorab Flecken jeglicher Art, ist es wichtig, dass Sie den Isoliergrund vor dem Anstrich verwenden, um ein Wiederkehren der Flecken zu vermeiden.

So gelangen Sie in nur wenigen Schritten zum Vintage-Stil:

  1. Vorbehandlung:
    Mit Schleifpapier bearbeiten Sie bereits lackierte oder gestrichene Oberflächen auf Ihren Möbelstücken, um Farb- und Lackreste zu entfernen. Mit Brennspiritus können Sie die Oberfläche anschließend reinigen. Eine Grundierung sorgt nach dem Trocknen für einen besseren Halt der Kreidefarbe.
  2. Anstrich:
    Wählen Sie individuell die zu verarbeitende Kreidefarbe im gewünschten Farbton, tragen Sie sie auf und lassen Sie den Anstrich für 8 Stunden trocknen. Wenn Sie möchten, können Sie für einen besonders schönen Look noch einen zweiten Anstrich in einem anderen Farbton auftragen. Hierbei gilt, die am wenigsten sichtbare Farbe wird zuerst, der dominierende Ton wird zum Schluss gestrichen. Entscheiden Sie dafür vorab, wie deckend der zweite Farbton ausfallen soll. Wenn der spätere Effekt stark zu sehen sein soll, streichen Sie nur wenig der zweiten Farbe auf das Möbelstück. Soll der Effekt hingegen nur wenig auffällig sein, streichen Sie die komplette Schicht. Die unterste Schicht wird so unterschiedlich stark zwischen der oberen Farbschicht durchscheinen.
  3. Vintage:
    Um den Vintage-Look bei Holzpaneelen oder Möbeln zu erzeugen, sollten Sie die gewünschten Stellen mit Schleifpapier (120er) schleifen. Mit Klarlack oder Wachs bekommt das Schmuckstück einen Schutzanstrich.

Shabby Chic mit Lasur

Mit verschiedenen Lasuren können Sie ebenfalls den angesagten Shabby Chic herstellen.

  1. Reinigen Sie dazu Ihre Möbel mit einem feuchten Tuch und einem sanften Reinigungsmittel.
  2. Mit Schleifpapier können Sie die Oberfläche aufrauen. Mit grobem Schleifpapier und einem Schlitzschraubendreher können Risse in die Oberflächenstruktur eingearbeitet werden, damit der Look authentischer wirkt. 
  3. Streichen Sie das Möbelstück mit Fenster- und Türenlasur und lassen Sie es über Nacht trocknen.
  4. Wenn das Möbelstück getrocknet ist, können Sie es mit einer Wandlasur auf Dispersionsbasis überstreichen. Sie haben dann die Wahl, ob Sie die Lasur erst trocknen lassen und dann Flächen und Kanten mit Schleifpapier bearbeiten oder ob Sie direkt mit einem Gummirakel die überschüssige Lasur abnehmen und das Möbelstück dann trocknen lassen möchten.