Licht und Luft Fenster: So kommt viel Tageslicht herein

Natürliches Licht und frische Luft bedeuten LEBENSQUALITÄT. Große Fenster holen sie ins Haus. Tageslichtnutzung spart Energie und ein ergänzendes Kunstlichtkonzept steigert den WOHNKOMFORT.

Natürlich hell

 

DER TAGESLICHTFAKTOR ist nach der umfassenden Modernisierung enorm gestiegen. Als „Tageslicht“ wird die Summe von Sonnen- und Himmelslicht bezeichnet; der Begriff umfasst alles tagsüber zur Verfügung stehende natürliche Licht. Die Grafiken zeigen den Tageslichteinfall in den einzelnen Stockwerken, abgestuft nach Tages- und Jahreszeit. Hauptverantwortlich für das Mehr an Tageslicht sind im Bestandsgebäude die zahlreichen Dachfenster. Im Neubau sorgen außerordentlich große Fensterflächen für auffallend hohe Tageslichtwerte. Nach der Untersuchung über vorhandenes Tageslicht wird der Bedarf an KUNSTLICHT ermittelt. Ergänzend erlaubt ein BESCHATTUNGSKONZEPT, zu viel Licht – und Wärme – auszusperren.

Der Name legt es nahe:

Die LICHTPLANUNG nahm eine zentrale Rolle bei der Konzeption des LichtAktiv Hauses ein. Erstellt wurde das Lichtkonzept von Prof. Peter Andres auf Grundlage umfassender TAGESLICHTANALYSEN.

ZUHAUSE WOHNEN: Herr Professor Andres, wie gehen Sie vor, wenn Sie für ein Objekt ein Lichtkonzept erstellen?

Zunächst ist es wichtig, das Tageslichtverhalten eines Hauses kennenzulernen. Dazu wird ein dreidimensionales Modell der Gebäudegeometrie erstellt, bei dem auch Materialien und Farbe des Objekts berücksichtigt werden. Anhand der Tageslichtanalyse unter künstlichem Himmel mit simuliertem Sonnenlauf erfolgt die Entscheidung über Anordnung und Größe der (Dach-)Fenster. Dann kann mit der Planung des Kunstlichtkonzeptes begonnen werden. Für das VELUX LichtAktiv Haus wurde direkt am Siegerentwurf von Frau Fey gearbeitet.

ZUHAUSE WOHNEN: Sie wissen also von Baubeginn an, wo welche Leuchte zum Einsatz kommen wird?

Nein, ganz so ist es nicht. Die Feinplanung erfolgt auch noch während der Bauphase. Zwar hat die Tageslichtplanung ihre zeitliche Begrenzung, denn wo welche Fenster sitzen sollen, muss natürlich zu einem bestimmten Zeitpunkt feststehen. Aber bezüglich des Kunstlichts findet eine kontinuierliche Abstimmung und Optimierung des Konzeptes statt.

ZUHAUSE WOHNEN: Kann man sagen: je mehr Tageslicht, desto besser?

Ideal ist, wenn man sich die nötigen Tageslichtmengen hereinholen kann. Das reduziert den Bedarf an Kunstlicht und damit den Energieverbrauch deutlich. Aber es geht auch um Gesundheit. Erst vor wenigen Jahren wurde entdeckt, dass bestimmte Rezeptoren im menschlichen Auge – unabhängig vom Sehvermögen – auf die reine Lichtquantität reagieren und unseren Hormonhaushalt beeinflussen.

ZUHAUSE WOHNEN: Würden Sie sagen, dass Licht ein „emotionales“ Medium ist?

Durchaus. Licht trägt dazu bei, dass wir einen Ort als angenehm empfinden. Zu Hause muss man genug Helligkeit für die unterschiedlichsten Arbeiten zur Verfügung haben, aber sich auch geborgen fühlen sowie sich eine intime, behagliche Atmosphäre schaffen können. Licht ist ein entscheidender Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor. Die gute Nutzung von Tageslicht – auch als Energiequelle im physikalischen Sinn – vereint eine positive Wohnatmosphäre mit einer guten Energieeffizienz.