Interview Mein Motto: Küche ist Leben

ZUHAUSE WOHNEN im Gespräch mit Hans Strothoff, Gründer und Chef der musterhaus küchen Fachgeschäfte.

Hans Strothoff

Herr Strothoff, warum haben Sie vor 33 Jahren einen Einkaufsverband für Küchenfachgeschäfte gegründet?

Mitte der 1970er-Jahre entstanden die ersten großen Möbelhäuser auf der grünen Wiese. Die wurden für viele mittelständische Fachgeschäfte zu einer echten Existenzbe drohung, denn aufgrund großer Abnahmemengen konnte man dort alles deutlich günstiger anbieten. Meine Intention war es deshalb, Kräfte zu bündeln und damit unseren Fachhandel zu stärken.

Und warum gerade Küchen?

Nun, wer wie ich lange in der Möbelbranche tätig war, hatte damit immer auch einen Bezug zu Küchen. Andererseits spürte ich damals bereits, dass gerade die Küchenbranche vor einem grundlegenden Wandel stand, und den wollte ich mitgestalten.

Wie sieht dann eigentlich Ihre eigene Küche aus?

Küche bedeutet für mich Leben. Wir haben eine geschlossene Küche mit Eckbank. Dort halte ich mich gern auf, denn die lackierten creme farbenen Fronten im Landhausstil strahlen viel Behaglichkeit aus. Kombiniert wurden sie mit einer Arbeitsplatte aus Holz (oben). Besonders stolz bin ich auf meinen begehbaren Kühlraum.

Und was kommt bei Ihnen auf den Tisch? Kochen Sie selbst?

Ich muss zugeben, kochen zählt nicht unbedingt zu meinen Stärken. Kleinere Gerichte bekomme ich natürlich hin, aber in der Regel kümmert sich meine Frau ums Essen. Sie ist nicht nur die gute Seele im Unter nehmen, sondern auch eine exzellente Köchin. Beson ders gern mögen wir Fisch – für mich als Bremer sozusagen das Nationalgericht.

Sie haben mit der MHK Group einen Verband aufgebaut, der heute die Nummer eins in der Küchen- und Möbelbranche ist. Was ist Ihre Motivation?

Mir macht es Spaß zu gestalten, Ideen zu entwickeln sowie Ziele zu stecken und zu erreichen, die auf den ersten Blick unerreichbar scheinen. Möglich wird das, weil ich mit Menschen zusammenarbeite, die meine Leidenschaft teilen, mit denen ich diskutieren, neue Strategien entwickeln – und am Ende auch auf die Erfolge anstoßen kann.

… und was ist Ihnen persönlich am wichtigsten?

Dass ich gesund bin. Genauso wichtig ist mir meine Familie, dass mein Unternehmen weiter erfolgreich ist und dass Mitarbeiter und Geschäftspartner mit den Leistungen gleichermaßen zufrieden sind.

Sie engagieren sich stark für das Thema Bildung, kümmern sich um die Möbelfachschule, haben einen Lehrstuhl an der Goethe-Universität Frankfurt gestiftet und eine englischsprachige internationale Schule aufgebaut. Was war der Anlass für diese zahlreichen Engagements?

Wir haben in Deutschland nur wenig Rohstoffe. Das Einzige, was uns im Wettbewerb stark macht, sind erstklassig ausgebildete Menschen. Deshalb engagiere ich mich für Bildungsthemen, statt in den Golfurlaub zu fahren. Wenn ich dann gelegentlich in der internationalen Schule zu Gast bin und die Kinder strahlen sehe, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war.

Bleibt bei so viel Einsatz überhaupt freie Zeit für Familie und Hobbys?

In der Tat ist mein Tag vollgepackt mit Terminen. Auch an Wochenenden gibt es viele Verpflichtungen. Dennoch nehme ich mir meine Auszeiten, zum Beispiel um mit meiner Frau zu verreisen. Dass ich beim Entspannen neue Ideen sammeln und entwickeln kann, ist ein positiver Nebeneffekt. Aber auch für meine Enkel nehme ich mir am Wochenende Zeit, die wir jetzt endlich wieder öfter im Garten verbringen können.

Sehr persönliche Frage: Was bedeutet Glück für Sie?

Ich möchte es gern anders ausdrücken. Ich habe in meinem Leben tatsächlich sehr viel Glück gehabt. Ich habe eine wunderbare Frau, die mich unterstützt, eine wirklich liebenswerte Familie und ich habe Menschen gefunden, die mit mir an einem Strang ziehen, die mir geholfen haben, das zu werden, was ich heute bin: zufrieden und noch immer voller Ideen.

Herr Strothoff, danke für das Gespräch!