Offenes Wohnen Puristischer Traum-Bungalow in Weiß
Von außen scheint der Neubau nur aus einzelnen Kuben zu bestehen. Innen aber bietet er offenes Wohnen mit allen kommunikativen Vorteilen – zur Freude einer Hamburger Familie. Plus: die wichtigsten massiven Baustoffe
Kinder wollen springen, toben und auf der grünen Wiese spielen. Als sich mit Florian das dritte Kind der jungen Familie ankündigte, reagierten Eva und Carsten Claussen wie viele Eltern: „Wir brauchen dringend ein Haus mit Garten.“ Damals hatten sie etliche Jahre in einem Hamburger Altbau aus der Gründerzeit gelebt. Dabei lernten sie seinen typischen Grundriss mit hintereinander gestaffelten Räumen zu schätzen: Nur bei Bedarf wurden die Zimmer durch Schiebetüren getrennt. Ein angenehmes Wohnen, das sich auch im Neubau wiederfinden sollte.
Eine schnörkellose Architektur, angelehnt an die Formensprache der klassischen Bauhaus-Moderne, war Punkt zwei der Wunschliste. Mit diesen Vorgaben machte sich der befreundete Architekt Christoph Winkler ans Werk. Die leichte Hanglage des Grundstücks inspirierte ihn, die einzelnen Wohnbereiche schon von außen sichtbar zu machen. Wie Bauklötze stapelte der Architekt weiße Kuben über- und nebeneinander. „Die sich teilweise durchdringenden Elemente erlauben, das Gebäude in die Breite zu ziehen“, erklärt Christoph Winkler, „ohne dass es zu wuchtig oder zu hoch erscheint.“ Zum anderen hat ein Haus mit einem Flachdach ganz praktische Vorteile: Das oberste Geschoss bietet wesentlich mehr Stellfläche als ein Gebäude mit schrägen Wänden unterm Giebeldach.
Das großzügige Treppenhaus auf der Nordseite empfängt Besucher. Links neben der Eingangstür liegt die Küche, die sich um den zentralen Arbeits block mit Früh stückstresen gruppiert. „Ich wollte einen puristischen Raum ohne Oberschränke“, erläutert Eva Claussen. Der Herd ist in die Küchenzeile integriert, nicht in den Arbeitsblock. Der wird so unter anderem beim Gemüseputzen seiner Rolle als Gesprächsinsel noch besser gerecht. Stauraum bietet ein zimmerhoher Schrank. Zwei Wandsegmente flankieren den Übergang zum Essplatz. Ein zweiter Durchgang (s. Grundriss) grenzt den Wohn bereich ab. „Auf Schie betüren haben wir verzichtet“, erzählt die Bauherrin, „denn sie würden ohnehin meist offen stehen.“