Schutz und Dämmung Die richtige Fassade
Putz oder Klinker, Holz oder Metall – die Auswahl ist enorm, die Aufgaben einer guten Fassade sind es ebenfalls: Sie verleihen der Architektur ein Gesicht, schützen und dämmen das Gebäude.
Die Fassade ist stilistischer Bestandteil der Architektur eines Hauses. Doch das Äußere ist nicht alles: Hier geht es zudem um Schutz, die Wahl von Dämmstoff und das Material der Oberfläche will daher gut überlegt sein. Grüngraue Schlieren verschandeln oft nach wenigen Jahren neue wie nachträglich gedämmte Gebäude: Es handelt sich um Algen und Schimmelpilze. Ein bekanntes Problem, vor allem bei einer dünnen Putzschicht auf einem Wärmedämmverbundsystem (WDV), das häufig aus Polystyrol besteht. Ursache sind bautechnische, klimatische und materialspezifische Einflüsse. Das zeigt eine Untersuchung unter Beteiligung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik. Die Oberfläche der gedämmten Wand kühlt nachts rasch ab, sodass Feuchtigkeit morgens nicht schnell genug trocknet. Vor allem auf Nord- und Westfassaden kommt es zum Algenbefall. Auch fehlende oder zu geringe Dachüberstände tragen dazu bei.
Zwar sollen dem Putz beigemischte Biozide den Algenbefall verhindern, doch die Chemikalien sind wasserlöslich und waschen mit der Zeit aus. Der Aufbau von Putzfassaden spielt auch bei einem weiteren Problem die entscheidende Rolle: Zum Ärger vieler Hausbesitzer hat derBuntspecht die Vorzüge des Stadtlebens erkannt und sich zum Fassadenhacker gemausert, der WDV-Systeme als Nisthöhle schätzt.
Faserzement zeigt gern Farbe
Ob kleine oder große Flächen wie hier beim Wechsel von Grün und Anthrazit: Fassaden aus der Faserzementplatte „Equitone“ sind unverkennbar. Sie schützen lange vor Regen, Sturm und Frost. Das Material ist nicht brennbar, von geringem Gewicht und erhältlich in 25 Tönen (Eternit).
Titanzink veredelt
Mit harmonisch kombinierten Lini- en und Flächen haben Spengler ein Fassadenkunstwerk geschaffen. Das im Großrautensystem verarbeitete Metall ist beständig, nicht brennbar, wartungsfrei, umhüllt sicher die Wärmedämmung und ist vielfältig zu verarbeiten. An diesem Beispiel wird deutlich, dass eine nützliche Funktion dem ästhetischen Anspruch der Architektur nicht im Weg steht, sondern ihn effektvoll ergänzt (Rheinzink).
Holz trotzt Wind und Wetter auch ohne Pflege
Als vorgehängte, hinterlüftete Schalung hält es die Dämmebene trocken. Dies gilt sowohl für Ständerkonstruktionen wie für die Dämmung von Massivwänden. Diverse Holzarten, Profile und Anstriche erlauben fantasievolle Gestaltungen. Eine gleichmäßig vergraute Fassade, die nicht mehr nachgestrichen werden muss, entsteht durch werkseitig mit Vergrauungslasur behandeltes Holz – wie hier bei der sibirischen Lärche aus der „Premium“-Serie (Mocopinus).
Glas mal anders
Als langlebige Variante kommt auch keramisch bedrucktes Sicherheitsglas für eine Sanierung oder Neugestaltung der Hausfassade infrage. Aluminiumprofile halten die abriebfesten, unempfindlichen Glasplatten, deren bedruckte Seite zur Wand gerichtet ist. Das Format der Elemente, die sich in vielen RAL-Farben auf jede tragfähige Unterkonstruktion montieren lassen, richtet sich nach der Windbelastung (Sprinz).
Klinker macht sich dünn
Ein völlig neues Erscheinungsbild zaubern Klinkerriemchen aus gebranntem Ton auf die Fassade. Sie lassen sich ideal mit einer Wärmedämmung kombinieren und bilden eine widerstandsfähige Gebäudehülle mit bestem Wetterschutz. Die dünnen Riemchen werden nicht gemauert, sondern geklebt und verfugt. Farblich und im Format gibt es sie vielgestaltig, praktisch jeder Mauerverband lässt sich damit bilden, auch Muster oder Ornamente (Röben).
Schiefer, das robuste Natumaterial
Etwas Urwüchsiges hat die spaltraue Schieferfassade, hier als „dynamische Deckung“ ausgeführt. Dabei werden verschieden hohe und lange Schieferplatten kombiniert. Etwa 15 Deckungsarten und über 250 Designmöglichkeiten gibt es für den robusten und langlebigen Naturwerkstoff. Die hinterlüftete Fassade mit Wärmedämmung schützt optimal vor Kälte und Feuchtigkeit, ist kaum schmutzanfällig und somit langfristig sehr pflegeleicht. Mit innovativen Formaten entstehen aus dem traditionellen Naturwerkstoff zeitgemäße Fassaden, die sowohl zu einer klassischen wie auch einer geradlinigen modernen Architektur passen (Rathscheck).
Putz ohne Gift
Für langfristigen Schutz vor Algen benötigt der neue Fassadenputz „AquaBalance“ keine Biozide. Sein rein physikalisches Wirkprinzip hält dauerhaft an: Der Putz lässt Wasser so schnell verdunsten, dass sich keine Algen ansiedeln können (Saint-Gobain Weber).
Bunter Beton in schmalen Streifen
Viel gestalterischen Spielraum bieten die schmalen Betonlatten „Öko Skin“ in zehn Farben. Der nur 13 mm dicke, brandbeständige Glasfaserbeton kann wie Holz eingesetzt werden und benötigt nie einen neuen Anstrich. Auch Umwelteinflüsse können dem Material nichts anhaben. Ob vertikal oder horizontal, die Latten werden mit gleichfarbigen oder verdeckten Schrauben angebracht (Rieder).