Das eigene Refugium Der Raum für innere Balance
Wer wünscht sich das nicht? Einen Rückzugsort, an dem wir ungestört tun können, was uns erfüllt und glücklich macht: Plätze, an denen wir zu innerer Balance finden und Kraft schöpfen für die Herausforderungen des Alltags sind wichtiger denn je. Drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen haben sich den Traum vom eigenen Refugium erfüllt. ZUHAUSE WOHNEN hat ihnen dabei geholfen
Atelier im Nachbarhaus
Zeichnen & Relaxen
Evelyn ist Grafikdesignerin und zeichnet freiberuflich Illustrationen für Postkarten- und Buchverlage. Damit sie ungestört von der Familie arbeiten und einfach mal ganz für sich sein kann, richtete sie sich im Nachbarhaus ein helles und wohnliches Atelier ein.
Lesen & Musizieren
Seit einem Jahr lebt Brigitte in ihrer Wohnung allein. Sie beschloss, die Räume neu aufzuteilen: Aus dem Esszimmer machte sie einen Salon, den sie nach ihren Wünschen gestaltete. Hier spielt sie Querflöte und versammelt ihre Freunde zum Tee und einem Literaturzirkel.
Nähen & Stricken
Handarbeiten sind Juttas Leidenschaft. Früher saß sie zum Nähen in der Küche und musste zum Kochen immer alles wegräumen. Eine eigene Nähstube war seit langem ihr Herzenswunsch. Als die Töchter auszogen, verwirklichte sie in einem der Kinderzimmer ihren Traum.
Zum Zeichnen und Schreiben ideal ist das handgefertigte solide Stehpult „Crescendo C2 maximus“ aus massivem amerikanischem Nussbaumholz. Dank herausnehmbarer Klötze ist die Höhe der Beine variabel. Unter der Arbeitsfläche gibt es eine Kabelführung sowie Fächer für Papier und Stifte (Stilvoll).
Mit ihren bunten Holzkugeln ist die Garderobe „Hang it all“ ein hübsches Designobjekt. Hier finden nicht nur der Schal, sondern auch Farbmusterketten und Transportrollen Platz. Kein geringerer als Charles Eames entwarf diesen fröhlich bunten Klassiker 1953, ursprünglich für Kinder. Inzwischen hat er aber auch unter den Erwachsenen eine große Fangemeinde (Vitra, 215 Euro, über www.ikarus.de, Tel. 01 80/5 92 10 00).
Wenn die Auszeit doch einmal etwas länger dauert, bereitet Evelyn sich an der Küchenzeile (Ikea) einen Imbiss zu. Im vielseitigen Rollschrank, ein umdekorierter Trolley aus dem Flugzeug, ist zusätzlicher Stauraum für Geschirr, Wasserflaschen und Speisen (ca. 1550 Euro: www.bordbar.de, Telefon 02 21/56 95 92 40).
Ein Hightech-Kaffeeautomat erhöht den Wohlfühlfaktor im Atelier (De’Longhi). Ihren „Latte macchiato“ trinkt die Kreative am liebsten aus den Bechern in Pantonefarben (einzeln oder im 12er-Set, ab 12,50 Euro: www.kleinundmore.de, Tel. 0 40/65 68 41-20). Pantone ist eines der internationalen Standardfarbsysteme für Grafiker und Designer. Es umfasst mehr als 3000 Töne.
Privater Salon für Hauskonzerte
Den Fünfuhrtee mit Pralinen genießt Brigitte am liebsten mit Freunden. Dabei wird über die neuesten Bücher, Theateraufführungen und sonstige Kulturereignisse geplaudert. Das edle Service „Landscape“, entworfen von der spanischen Designerin Patricia Urquiola, empfiehlt sich mit seiner feinen Reliefstruktur für einen Damensalon. Stilvoller Untersatz ist ein ovales Silbertablett (beides über Lenffer).
Zur blauen Stunde werden Sandwiches mit Frischkäse, Pute und Tomaten auf einer verzinnten Etagere gereicht (über Patio Antiques). Das Herunternehmen erleichtern Zahnstocher mit Blütenköpfen (Overbeck and Friends). Dazu gibt es Champagner aus feinen Gläsern (Butlers).
Die Kissen für ihren Lieblingssessel hat sich Brigitte vom Raumausstatter anfertigen lassen. Beide Hüllen sind aus Seide. Eine wurde im Diagonalraster mit goldfarbenen Bändchen bestickt, die andere ist mit Keder und unterschiedlich breiten pinkfarbenen Paillettenbändern verziert. Geübte können die Bezüge nachnähen.
Brigitte umgibt sich in ihrem Refugium mit Dingen, an denen ihr Herz hängt und die schöne Erinnerungen wachrufen, etwa Briefe, ihr Parfum, besonderer Schmuck oder die perlenbesetzte Abendtasche. All dies beherbergt der Schminktisch „Marie Antoinette“ (Grange). Davor: Hocker „Charles Ghost“ aus Kunststoff (Kartell).
Nähen im einstigen Kinderzimmer
Wenn Jutta sie nicht braucht, schiebt sie ihre Nähmaschine ins eingebaute Regalsystem hinter der tapezierten Schiebetür (Cabinet). Dann kann sie den Arbeitstisch (Seefelder) ausklappen und hat genug Platz für Schnittbögen und Stoffrollen. Auch die plissierte Leuchte ist in der Breite variabel (Luceplan).
Eine Pinnwand darf im Nähzimmer nicht fehlen. Diese hat Jutta selbst gebaut. Hinter den aufgespannten Satinbändern klemmen Ausrisse und Inspirationen. Dekorativ und sinnvoll: Auf dem Garnrollenhalter stecken verschiedene Spulen mit bunten Geschenkbändern (House Doctor). Die Schneiderpuppe ist ein Flohmarktfund. Im Korb wartet das Strickzeug.
Auf die Husse des Schwingsessels „Lucky fée“ sind rote und weiße Stoffrosen genäht (Brühl). Jutta verliebte sich sofort in das bequeme Möbel und kaufte es für ihren Raum. Sie sitzt darin zum Stricken oder mit einem guten Buch. Das sanfte Wippen beruhigt und erinnert sie an den alten Schaukelstuhl, in dem sie als Kind bei der Großmutter immer gesessen hat.
Beim Bauen der Bank half Juttas Mann. Er kaufte Leimholzplatten und ließ sie passend zuschneiden. Zu Hause schnitt er an Wangen und Sitzfläche die Gehrungen und verleimte alle Teile miteinander. Seine Frau freut sich über das schlichte Möbel, auf dem sie sitzen und Dinge ablegen kann. Darunter ist außerdem noch viel Platz für ihre Aufbewahrungsboxen.