Standort Klavier Der beste Platz fürs Klavier

Wer hat schon einen extra Übungsraum für ein Klavier? Meistens steht es im Wohnzimmer an einer Wand und wirkt oft wie ein Fremdkörper, der nicht zum Rest der Einrichtung passt. Wir zeigen dir, wie du dein Klavier attraktiv platzieren und dabei auch noch wichtige Aspekte rund um Klima, Akustik und Instandhaltung beachten kannst.

Country-Stil 5

Obwohl Klaviere so groß sind, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, sie zu platzieren und richtig in Szene zu setzen, selbst bei Wohnungen mit Dachschrägen oder wenigen freien Wänden.

Klaviere frei im Raum platzieren

Häufig steht im Wohnzimmer keine Wandfläche zur Verfügung, an die ein Klavier gestellt werden kann. Doch es muss auch gar nicht unbedingt der Platz an der Wand sein, denn das Instrument kann auch wunderbar mitten im Raum platziert werden. Dafür eignet sich zum Beispiel die Rückseite des Sofas.
 
Wenn du zusätzlich gerne eine Grenze zwischen deinem Klavier und dem Sofa hättest, kannst du einfach zwei zweiteilige Paravents, also Raumteiler, verwenden. Die schirmen das Klavier optisch vom Sofa ab und schlucken beim Üben zusätzlich etwas Schall. Außerdem können sie leicht beiseite geräumt werden.
 
Das Klavier kann jedoch auch selbst als Raumteiler genutzt werden. Du kannst es zum Beispiel dazu verwenden, um Wohn- und Arbeitsbereich voneinander abzugrenzen und so das Wohnzimmer besser aufzuteilen.

Klaviere unter Dachschrägen

Unter Dachschrägen steht ein Klavier besonders schlecht, denn dadurch entsteht ein Hohlraum, der weder schön noch praktisch ist. Außerdem verstärkt ein Hohlraum den Klang, was zum Problem werden kann, wenn die Wand direkt an die Nachbarswohnung grenzt. Doch auch der Hohlraum kann sinnvoll genutzt werden.
 
Hier hilft ein maßgefertigtes Möbelstück, das den Raum ausfüllt. Du kannst den Innenraum davon zum Beispiel ausziehbar gestalten und Lichter in Form von LED-Ketten oder Downlights anbringen.
 
Ein Schrankelement kann natürlich auch eingesetzt werden, wenn das Klavier mitten im Raum oder an einer geraden Wand steht.
Der beste Platz fürs Klavier

Wir zeigen Ihnen, wie Sie es richtig und attraktiv platzieren können.

Schallschutz und -dämmung am Klavier-Standort

Für den Schallschutz zum Nachbarraum eignen sich Schallschutzpaneele. Sie erfüllen mehrere Funktionen:
  • Sie reduzieren die Schallentwicklung zum Nachbarraum.
  • Sie isolieren, wenn das Klavier an einer Außenwand steht.
Das Gehäuse, z. B. aus MDF-Platten, kann nach Wunsch lackiert oder tapeziert und mit Licht ausgestattet werden. Sein Kern besteht aus einer Dämmmatte. Als Schallschutz ist Noppenschaumstoff ideal.
 
Wichtig: Abstandsleisten und Filzstreifen dämmen die Übertragung der Geräusche auf die Wand.
 
Damit die Nachbarn oder Mitbewohner nicht von der Lautstärke des Klaviers gestört werden, bietet sich außerdem eine Schalldämmung an. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
  1. Der Leisezug als drittes Pedal oder als Hebel an der Tastatur reduziert die Lautstärke.
  2. Eine sogenannte Silentfunktion wandelt die Anschlagimpulse in digitale Töne um, die dann nur noch über Kopfhörer zu hören sind. Das Nachrüsten einer Silentfunktion kostet etwa 2000 Euro und lohnt sich bei Instrumenten mit einwandfreier Technik. 
Tipp: Schalldämmende Untersetzer minimieren die Übertragung der Schwingungen über den Fußboden.

Das Klima am optimalen Klavier-Standort

Das Klima spielt eine wesentliche Rolle bei der Auswahl des Klavier-Standorts. Bei falschen Bedingungen kann es verstimmen oder sogar kaputt gehen. Achte bei der Platzwahl daher unbedingt auf folgende Faktoren:
  • Ideal ist eine konstante Luftfeuchtigkeit von etwa 50 %. Trocknet das Klavier zu stark aus, können Risse im Resonanzboden und weitere Schäden an der Mechanik entstehen. Fällt sie unter 50 %, sollte mit einem Luftbefeuchter nachgeholfen werden. Auch ein Humidor, der in das Klavier gehängt wird (z. B. „Hydroceelstab“ von Markstein), kann zu konstanter Feuchtigkeit beitragen. Ein geeichtes Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit im Raum.
  • Klaviere sollten nie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Schwarz lackierte Instrumente werden dabei extrem heiß und der Lack kann platzen. Unlackierte Holzklaviere wiederum können sich verfärben.
  • An einer Außenwand sollte das Klavier nicht platziert werden. Vor allem bei älteren, schlecht gedämmten  Häusern ist die Gefahr von Zugluft und Temperaturschwankungen groß. Dadurch können Schäden am Klavier entstehen oder es verstimmt.

Wenn du aber keine andere Wand frei hast oder dir dieser Platz am besten gefällt, stelle das Instrument zumindest nicht direkt an die Wand. Lass stattdessen 10 bis 15 cm Abstand, damit die Luft dazwischen zirkulieren kann. Dadurch ist die Akustik besser, denn der Schall kann sich auch nach hinten ausbreiten und die Einflüsse von außen werden gemindert. 

Klavier und Fußbodenheizung

Der beste Platz fürs Klavier ist ein Standort ohne Fußbodenheizung. Durch diese steigt kontinuierlich warme Luft von unten zum Klavier hoch. Das trocknet mit der Zeit aus und es können Risse entstehen. Davon sind vor allem alte Klaviere betroffen, aber auch bei neueren kann die Fußbodenheizung zum echten Problem werden.
 
Wenn du keinen Raum ohne Fußbodenheizung hast, der als Standort für dein Klavier infrage kommt, solltest du auf jeden Fall eine vor Hitze schützende Unterlage besorgen. Dafür eignen sich zum Beispiel Alu-Styropor-Platten, auf die zusätzlich ein Teppich gelegt werden kann. Die Alu-Seite muss dabei nach unten, die Styropor-Seite nach oben zeigen.
 
Außerdem gibt es auch spezielle Klavierunterlagen im Handel, die das Instrument vor der Hitze der Fußbodenheizung schützen.
 
Wichtig: Prüfe auf jeden Fall die Garantiebestimmungen deines Klaviers. Häufig greift die Garantie bei Schäden durch Fußbodenheizung nämlich nicht.

Das Klavier richtig platzieren: weitere Tipps

Bei der Wahl des passenden Klavier Standorts ist neben der Optik und dem Klima auch noch auf weitere Aspekte zu achten, damit das Klavier in einem guten Zustand bleibt und optimal damit gespielt werden kann:
  • Ob Bank oder Hocker ist keine Frage des Geschmacks. Wer viel übt, braucht eine Bank. Sie steht sicher und erleichtert das Spielen auf der ganzen Tastatur, denn auf der breiten Sitzfläche gleitet man gut von links nach rechts. Soll es aus optischen Gründen doch ein Hocker sein, wählen Sie auf jeden Fall ein dreibeiniges, rundes Modell, so hindern keine Beine und Kanten den Bewegungsablauf.
  • Ein Piano ist keine Ausstellungsfläche, außer einer Klavierleuchte sollte nichts darauf stehen. Bilder und Accessoires verursachen schnell Kratzer im Lack.
  • Alle sechs bis acht Monate, mindestens jedoch einmal im Jahr, sollte der Klavierstimmer kommen, da das Instrument durch äußere Einflüsse automatisch verstimmt.
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