Auf Nummer sicher Schutz vor Einbrechern

Schnell rein, schnell raus – Einbrecher haben’s immer eilig. Doch es gibt Gegenmittel. ZUHAUSE WOHNEN nennt Tipps und Produkte, die Langfingern das Diebesleben schwer machen. Vieles lässt
 sich sogar einfach nachrüsten. Plus: So schützen Sie Haus und Wohnung in der Urlaubszeit.

Auf Nummer sicher

Die Schlupflöcher der Einbrecher

Die Mehrzahl der Einbrüche verüben Gelegenheitstäter. Sie brechen mit einfachem Hebelwerkzeug wie einem Schraubendreher mangelhaft gesicherte Fenster und Türen im Erdgeschoss auf. Oft wählen sie die schlecht beleuchteten Rückseiten von Gebäuden. Typische Schwachstellen bei Einfamilienhäusern sind also nicht die Hauseingangstüren, sondern meist unzureichend bis gar nicht gesicherte Terrassentüren. Sie stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und sollten mit einem Zusatzschloss nachgerüstet werden. In Mehrfamilienhäusern erfolgt etwa jeder zweite Einbruch durch die Wohnungsabschlusstür. Nur ins Schloss gefallen, ist sie im Handumdrehen aufgehebelt und sollte daher immer abgeschlossen wer den. Je tiefer die Wohnung liegt, desto leichter ist sie für Täter von außen erreichbar. Ein gekipptes Fenster im Parterre wirkt geradezu einladend. Bewohner größerer Gebäude sollten außerdem darauf achten, ob Unbekannte mit ihnen das Haus betreten wollen und sie ansprechen. Einfach und effektiv: Hauseingangstür nicht unbeobachtet offen stehen lassen.

Einbrüche nehmen in den letzten Jahren wieder zu

Laut der polizeilichen Kriminalstatistik von 2011 ist die Zahl der betroffenen Privatwohnungen in Deutschland um etwa 9 Prozent gestiegen. Damit ist der höchste Stand seit zehn Jahren erreicht – bei rückläufiger Aufklärungsquote. Bei den Taten entstand ein durchschnittlicher Sachschaden von rund 3000 Euro pro Einbruch. Die gute Nachricht: Gleichzeitig erhöhte sich auch die Anzahl jener Versuche, die an gut geplanter Sicherungstechnik gescheitert sind. Sind Fenster aufgehebelt, Schlösser geknackt und Schubladen durchwühlt, entsteht aber nicht allein materieller Schaden. Manche Betroffenen ziehen sogar weg, um den Schock und ihre Ängste zu überwinden. Den ideellen Wert von Familienschmuck und anderen Erbstücken kann ohnehin keine Versicherung ersetzen. Damit die Polizei sichergestelltes Diebesgut zuordnen kann, sollten Sie alles, was Ihnen wertvoll ist, mit Fotos dokumentieren.

Weiteres Ärgernis

Der oft erhebliche Sachschaden an Fenstern und Türen. Wie gehen Einbrecher vor und gelangen ins Wohnobjekt? Täter agieren leise, schnell und unauffällig. Dass sie nachts kommen, ist ein Klischee. Die meisten Delikte geschehen in der dunklen Jahreszeit, am Nachmittag und in den frühen Abendstunden, wenn niemand zu Hause ist. Gesucht wird meist der Weg des geringsten Widerstands. Ist Sicherungstechnik sichtbar, bedeutet dies für den Dieb höheren Zeitaufwand und ein erhöhtes Risiko, entdeckt zu werden. Dauert es länger als ein paar Minuten, um sich Zugang zu verschaffen, geben die meisten Täter auf. Bei mehr als einem Drittel der gemeldeten Fälle bleibt es beim Einbruchsversuch. Ob Eigentümer oder Mieter, Wohnung auf der Etage oder frei stehendes Haus – wer Diebe abschrecken will, sollte immer auf mechanische Sicherheitstechnik setzen: Panzerriegel, aufbohrsichere Schließzylinder oder innen montierte Zusatzschlösser eignen sich bestens, um Altbauten und Mietwohnungen nachzurüsten. Beim Neubau oder einer Renovierung sollten sich Bauherren von Anfang an für einbruchhemmende Produkte nach der neuen DIN EN 1627 entscheiden. Die Widerstandsklassen bei Fenstern und Türen werden mit Kategorien von RC 1 bis RC 6 klassifiziert, wobei ab RC 3 schon ein ordentlicher Schutz gegeben ist. Zusätzlich installierte, mit Wachschutzfirmen verbundene Alarmanlagen ergänzen das mechanische Sicherheitskonzept. Die rein elektronische Überwachung von Räumen ist nach Ansicht von Experten allein nicht ausreichend.

 

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