Clevere Tarnung Raumkosmetik
Offene Rohre, Kabelstraßen auf der Wand, kaputte Fliesen - solch hässliche Ecken sind ein ständiger Dorn im Auge und oft nicht einfach zu beseitigen. Wir zeigen, wie sie sich kaschieren lassen.
Das Problem: Rohre, Kabel, Risse in der Wand, kaputte Fliesen – einen Schandfleck hat wohl jeder in seinen vier Wänden. Was tun, wenn man ihn nicht loswerden kann?
Expertenrat: „Vor allem in Mietwohnungen kann man nicht mal eben ein Kabel unter Putz legen oder Fliesen austauschen. Dennoch gibt es Wege, mit unschönen Ecken umzugehen: Man kann sie hinter einer maßgefertigten Verkleidung verstecken oder sie auf dekorative Weise betonen und ihnen einen praktischen Nutzen geben. Für Mieter ist es wichtig, dass sich Einbauten und Verschalungen leicht abbauen lassen, denn nicht jeder Vermieter ist mit solchen Veränderungen einverstanden. Für Rohre und Kabel, die unter der Decke oder im Sockelbereich verlaufen, gibt es im Baumarkt praktische Renovierungsprodukte wie Zierprofile, Kabelkanäle oder Fußleisten mit Hohlräumen, die einfach zu montieren sind. Steigleitungen können mit Möbeln umbaut werden oder man verkleidet sie mit speziellen Winkelelementen. Simpel und effektiv ist es, sie als Halter für Leuchten und Dekoobjekte zu verwenden. Kleine Scharten oder Risse in Wänden und Kacheln lassen sich mit hübschen Wandtattoos oder Fliesenstickern überkleben, die dem Raum zudem eine originelle, persönliche Note geben.“
Fliesen
Aus der Mode gekommene Fliesen verbergen z. B. in U-Profilen geführte Paneele (Baumarkt). Doppelnutzen:Mit einer Leiste auf Abstand montiert, lassen sich dahinter gleichzeitig Leitungen verlängern oder neu verlegen. So können Spüle oder Herd unkompliziert den Ort wechseln. Eine batteriebetriebene LED-Leuchte im Sockel spendet zusätzliches Licht (z. B. „Imageo LED LightStrip“ von Philips). Prima für Mieter: Am Bestand wird nichts verändert, bei Auszug kann alles einfach wieder abgebaut werden.
Sicherungskasten
Idee 1: Sicherungskästen sind ein lästiges Muss und in älteren Wohnungen meist direkt neben der Eingangstür. Ein Schrank (Tischler) schafft im ersten Beispiel Abhilfe. Er bie- tet vom Schirmständer bis zur Handystation Platz für alles, was beim Verlassen des Hauses griffbereit sein sollte, und verdeckt zugleich den unschönen Kasten. Profilleisten (NMC) unter der Decke kaschieren sichtbare Rohre.
Idee 2: Kreative lassen den Sicherungskasten in einem Bildermeer abtauchen. Dazu wird ein entsprechender Rahmen mit Leisten auf die gewünschte Tiefe gebracht und mit Scharnieren befestigt. So ist der Kasten jederzeit zugänglich. Im Arrangement mit den anderen Kunstobjekten fällt er nun gar nicht mehr auf. Profilleisten (NMC) sorgen hier für eine schicke Lichtlösung.
Heizungsrohre
Idee 1: Ein kompaktes Einbauelement löst in diesem Bad gleich mehrere Probleme: Es verkleidet Steigleitungen und Heizkörper, schafft Stauraum sowie einen großzügigen Waschplatz. Das hinterleuchtete Wandpaneel schließt sich übereck an ein Regal mit Lochbleicheinsatz und Rohr- verkleidung an. Vorteil der Konstruktion: Sie hinterlässt beim Abbau keine Schäden im ursprünglichen Bad.
Idee 2: Störende Rohre fallen mit einer praktischen Funktion weniger auf: Hier dienen sie als Halterung für Licht und Spiegel am Waschtisch. Ein Wandregal mit Relingstange hängt direkt überm Heizkörper, der so Handtücher vorwärmt. Fliesenfarbe oder Streichputz („Easy Putz“ von Knauf) frischen alte Fliesen auf (Vermieter fragen!), hässliche Böden verschwinden unter Laminat.
Spülkasten
Idee 1: Hoch angebrachte Spülkästen sind keine Augen- weide: Eine Verkleidung aus Holz- oder MDF- Platten (Tischler) ist da eine gute Idee. Plus: Dahinter ist Platz für WC-Bürste & Co.
Idee 2: Verspielt ist unsere zweite Idee: Efeu (echt oder künstlich) tarnt Leitung und Wasserkasten. Eine hinterleuchtete Wolke aus Holz und gemalte, ein Boden in Kieseloptik und ein Gartenzaun (gemalt, aus Pappe oder dünnem Holz) vervollständigen das Szenario.