Schmuck fürs Dach Dachziegel
Nonne und Mönch haben ihren Platz nahe am Himmel, aber der Biberschwanz? Auch er gehört dorthin! Denn alle drei sind historische Dachziegelformen, um geneigte Dächer zu decken. Der Biberschwanz kann jedoch nur bei Dächern mit mehr als 30 % Neigung eingesetzt werden.
Handgefertigte Ziegel aus Ton gibt es wahrscheinlich schon seit etwa 450 vor Christus. Echte, bei 1000 Grad Celsius gebrannte Tondachziegel haben eine Haltbarkeit von 60 bis 80, glasierte sogar von 100 Jahren. Zum Verwechseln ähnlich sehen ihnen Dachsteine aus Beton, z. B. die Frankfurter Pfanne. Sie werden in vielen Farben etwa ein Drittel preiswerter hergestellt. Allerdings haben sie nur eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 bis 60 Jahren. Bei der Wahl der Dacheindeckung sollten deshalb immer die Gesamtkosten berücksichtigt werden.
Historisch
Biberschwanzziegel sind wegen ihrer klassischen Form ideal für die Renovierung alter Häuser (Koramic). Heute gibt es sie – gebrannt aus Ton und Lehm – in fünfzehn verschiedenen Farben sowie matt, seidenmatt oder hochglänzend (Braas).
Mediterran
Das Modell "Ergoldsbacher Monaco“ erinnert an den südländischen Baustil. Die Form übersetzt die vertraute Mönch- Nonne-Deckung in eine moderne Variante. Der Ziegel ist in vier Farben verfügbar (Erlus).
Amerikanisch
Der Flachziegel "Actua“, hier abgebildet mit der Glasur "Graphit“, passt sich gerundeten Dächern an. Vorbild waren tonnenförmige Scheunen in den USA (Koramic).
Sturmfest
Dächer mit „Sturmfix“ trotzen heftigen Winden. Edelstahlklammer und Ziegel werden an der Dachlatte verschraubt. Die Klammer rastet dann in einer Nut des überlappenden Ziegels ein, sodass alle Ziegel an zwei Punkten fest fixiert sind (Wienerberger).
Obenauf
Der rote Firsthahn kräht lautlos und hat in Süddeutschland als Dach schmuck eine lange Tradition (Braas).