Laminat verlegen: Anleitung Schritt für Schritt Laminat selbst verlegen: So geht’s ganz einfach
So praktisch und pflegeleicht: Laminat gehört zu den preisgünstigeren Bodenbelägen, die sich ein paar Profi-Tricks auch von Laien mühelos verlegen lassen. Mit dieser Anleitung in 9 Schritten geht’s ganz einfach
Laminat verlegen kann nur der Profi? Quatsch! Mit den richtigen Materialien und Werkzeugen und unseren Tipps kannst du deinen Wunschboden auch selbst verlegen. Wir zeigen dir, wie’s geht!
Die Vorteile von Laminat
Laminat der neuesten Generation zeichnet sich besonders durch eine hohe Strapazierfähigkeit und Designvielfalt aus. Außerdem ist es sehr praktisch und pflegeleicht. Das Verlegen ist recht einfach, denn dank dem durchdachten Klick-System können sich auch weniger geübte Handwerker/innen an die Verlegung wagen. Hier erfährst du mehr über die Vorteile und Eigenschaften von Laminat
Damit dein Projekt eines professionell verlegten Laminatbodens auch wirklich gelingt, empfehlen wir, dass du dich genau an die Anweisungen des Herstellers hältst und dich an unserer Anleitung zum Verlegen von Laminat orientierst.
Die Vorbereitung zum Verlegen von Laminat
Das gewünschte Laminat sollte mehrere Tage vor dem Tag der Verwendung (mindestens jedoch 48 Stunden vorher) gekauft und bei Raumtemperatur (mindestens 18 Grad Celsius) und einer maximalen Luftfeuchte von 70 Prozent gelagert werden. Die Verpackung pro Einheit öffnen und jedes Paneel bei guten Lichtverhältnissen auf eventuelle Mängel überprüfen. Wichtig: Unsere Anleitung für das sachgemäße Verlegen von Laminat bezieht sich ausschließlich auf das Verlegen in Wohnräumen! Für das Verlegen in Feuchträumen ist herkömmliches Laminat nicht geeignet.
Werkzeug und Materialien zum Verlegen von Laminat: Das brauchst du
Werkzeug:
- Stich- oder Kreissäge
- Laminatschneider
- Zollstock
- Zugeisen
- Winkel
- Hammer
- Schlagleiste
- Richtlatte oder Maurerschnur
- Schlagklotz
- Tauchsäge
- Forstnerbohrer
- Multitool
- Gehrungssäge
- Cutter
Material:
- Klebeband
- Sockelleisten
- Außenecken & Innenecken
- Acryl
- Fließspachtel als Ausgleichsmasse bei Bodenunebenheiten
- Dampfsperrfolie bei Estrichboden oder Warmwasser-Fußbodenheizung
- Trittschalldämmung (Kork, Filz oder PE-Schaumfolie)
- Übergangsschienen
- evtl. Leim für die Anpassung der Paneele bei Heizungsrohren
- evtl. Rosetten zur Verkleidung von Heizungsrohren
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Ein fester, sauberer und trockener Untergrund ist die Basis für eine gute Verlegearbeit. Restfeuchte im Boden kann zum Aufspringen der Nut-Feder-Verbindungen oder Verwindungen der Paneele führen. Mit der Richtlatte den Boden auf Unebenheiten von bis zu 3 mm Höhe pro Längenmeter überprüfen. Bei höheren Unebenheiten müssen diese mit Fließspachtel ausgeglichen werden. Auch Löcher und kleine Risse können mit der Ausgleichsmasse geschlossen werden. Anschließend muss der Boden komplett austrocknen.
Wichtig: Besonders bei neuen Böden und frischem Estrich ist es unbedingt ratsam, den Untergrund absolut austrocknen zu lassen. Restfeuchte kann dem Laminat schwer zusetzen!
Schritt 2: Dampfsperre und Trittschalldämpfung verlegen
Das Verlegen einer Dampfsperre ist bei Estrichböden und Böden mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung notwendig. In Längsrichtung des späteren Laminats die Folie abrollen und zuschneiden. Folienbahnen ca. 20 cm überlappend verlegen und an den Wänden 10 cm Überstand abstehen lassen. Die einzelnen Bahnen mit Klebeband fixieren. Danach über der Dampfsperre die Trittschalldämmung verlegen.
Schritt 3: Erste Paneelenreihe parallel zum Lichteinfall verlegen
Die Längsseiten der Laminatpaneele folgen stets der Richtung des einfallenden Lichts. In der hinteren linken Ecke des Raumes beginnen und mit einer Stich- oder Kreissäge zunächst Feder oder Nut der ersten Laminatreihe entfernen. Mit der beschnittenen Seite zur Wand nun die erste Reihe verlegen und stirnseitig einklicken. Mit der Stichsäge das letzte Paneel in der Reihe zuschneiden. Dabei beachten, dass das letzte Stück immer mindestens 50 cm lang sein soll.
Tipp: Für die Abstandsfuge zur Wand Keile setzen. Je nach Raumgröße sollte diese 10 bis 15 mm groß sein. Dabei beachten: Beim Kürzen der letzten Paneele in jeder Reihe zeigt die Schnittkante abwärts. Die spätere Oberseite der Paneele zeigt beim Sägen nach oben!
Schritt 4: Folgereihen immer mit Versatzstück beginnen
Das Stück, das von der letzten Reihe als Versatzstück übrig ist, legt den Beginn der neuen Reihe. Es sollte aber aus Stabilitätsgründen mindestens 40 cm lang sein. Dank der Spezialverriegelung rastet jedes Paneel nun ganz leicht in die Vorderreihe ein. Dazu einen Hammer und einen Schlagklotz verwenden und erst längs und dann quer verriegeln. Anschließend die Endstücke mit einem Zugeisen fest nachziehen.
Die Klick-Verriegelung verlegt das Laminat schwimmend. Das bedeutet, dass es nicht mit einem Kleber oder einer Verschraubung fest mit dem Untergrund verbunden ist. Das ermöglicht den schnellen Austausch bei Renovierung oder Umzug.
Achtung: Beim Einklopfen sollten keine Fugen entstehen, denn sie könnten sich auf die folgenden Paneele übertragen und zu Verkantungen führen.
Schritt 5: Die letzte Paneelenreihe
Für die letzte Reihe des Laminatbodens die Paneele längsseitig zuschneiden. Dafür die benötigte Breite bis zur Abstandsfuge ermitteln und die Stücke entsprechend zuschneiden. Mit dem Zugeisen werden sie eingepasst.
Schritt 6: Umgang mit Heizungsrohren
Für vorhandene Heizungsrohre die Heizungsrohre mit dem Rohrdurchmesser plus 10 mm auf die Paneele zeichnen und diese mit dem bereitgelegten Forsterbohrer aussägen. Dann die kleinen Stücke um die Löcher mit der Stichsäge austrennen. Nach dem Verlegen um die Heizungsrohre die kleinen Stücke hinter den Rohren wieder zusammenleimen. Die Rosette verkleidet anschließend das Bohrloch.
Schritt 7: Laminat und Türzargen
Hier gibt es – je nach Möglichkeiten und Material der Türzarge – zwei Optionen: Türzargen aus Holz lassen sich um eine Bretthöhe plus Dämmung kürzen, das Laminat wird das Laminat daruntergelegt. Bei Türzargen aus Stahl (oder auch in Mietwohnungen, bei denen die Zargen nicht verändert werden sollten) empfiehlt sich eher der Zuschnitt des Paneels: Mit einem Bewegungsabstand von ca. 8 bis 10 mm eine Aussparung in das Paneel schneiden. Die entstandene Lücke kann mit Acryl abgedichtet werden.
Extra-Tipp: Bei Holztüren ein Klebeband auf die Schnittfläche kleben. Es verhindert, dass die Türzarge beim Sägen ausreißt.
Schritt 8: Sockelleisten befestigen
Der Überstand der Dampfsperre kann jetzt mit einem Cutter entfernt werden. Für das winkelgenaue Zuschneiden der Sockelleisten zur Gehrungssäge greifen. Auch Innen- und Außenecken lassen sich verwenden. Bei Treppen werden spezielle Treppenkantenprofile benötigt.
Schritt 9: Übergangsschienen anbringen
Um den Übergang von Laminat zu anderem Bodenbelag (zum Beispiel Teppich) zu kaschieren, eignet sich eine Übergangsschiene. Sie wird im Boden verschraubt, damit sie fest sitzt und nicht verrutschen kann. Liegt kein Teppich im angrenzenden Raum, sondern ebenfalls Laminat, brauchst du eine Übergangsschiene, die gleichzeitig die unbedingt notwendige Dehnungsfuge verdeckt. Diese ist innerhalb eines Raumes beim Verlegen nicht notwendig, jedoch beim Übergang von einem Raum zum nächsten.