Lebensart: Tiny Home Der minimalistische Wohnstil im Tiny Home

Während die einen von einer geräumigen Villa träumen, sehnen sich andere nach einem Tiny House und träumen dabei von einem Rückzugsort, der ihnen Freiheit und Unabhängigkeit gewährt. Hier erfährst du alles, was du über das beliebte Tiny Home wissen musst.

Tiny Home Glasfront

Ein Tiny House auf Rädern

Häuserbauen ist von gestern. Die Bauflächen sind rar und die Grundstückspreise steigen Jahr für Jahr. Vermutlich sind es vor allem diese Gründe, warum sich in Deutschland immer mehr Menschen für ein sogenanntes Minihaus entscheiden. Diese Bezeichnung steht für Gebäude mit einer maximalen Größe von 40 Quadratmetern. Sie enthalten alle Komponenten, die ein konventionelles Haus enthält, etwa ein Badezimmer, eine Küche, Schlafmöglichkeiten und einen Wohnbereich. Für noch mehr Flexibilität gibt es Tiny Houses auf Rädern. Sie können dann wie ein Zirkuswagen beliebig hin- und hergefahren und an einem beliebigen Ort auf- und abgebaut werden. Auch wenn Holzhäuser auf Rädern meist etwas kleiner ausfallen, sind sie baurechtlich überall erlaubt, denn sie erfordern keine Genehmigung. Es reicht, wenn du das Tiny House als Wohnmobil anmeldest.

 

Du interessierst dich für ein Tiny House? Diese Punkte solltest du durchgehen

1. Wie viele Personen bewohnen die Fläche

Bist du alleinwohnend oder ziehst du mit der ganzen Familie ein? 
Bewohnst nur du das Haus, dann können 15 bis 25 Quadratmeter durchaus genügen. Ab zwei Personen empfehlen wir eine größere Fläche von bis zu 40 Quadratmetern. Auch zwei kleine Holzhäuser auf Rädern, die dann nebeneinanderstehen, wären ein gutes Konzept. So haben beispielsweise die Erwachsenen ihren privaten Bereich und deren Kinder ebenfalls einen eigenen Ort zum Spielen.

2. Wie viele abgetrennte Räume benötigt das Haus?

Wird ein Arbeitsbereich benötigt, der abgetrennt werden kann oder soll es mehrere Schlafzimmer geben? In diesem Fall lohnt es sich in die Höhe zu planen. In einem Tiny House können auch zwei Ebenen für einen Raum genutzt werden. 

3. Wo wird das Tiny House stehen? 

Das Standortthema ist durchaus nicht zu unterschätzen. Bevor du deinen Wohntraum in Auftrag gibst, sollte klar sein, wo du es aufbauen kannst und darfst. Bedenke, dass vorab eine Baugenehmigung von der zuständigen Behörde vorliegen muss. Ohne Räder wird das Haus nämlich als offizielles Gebäude eingestuft. Leider ist es nicht immer einfach eine Genehmigung zu erhalten. Je nach Flächennutzungsplan der Gemeinde steht fest, ob bzw. wo du dich niederlassen darfst. Mancherorts gibt es inzwischen Tiny-House-Siedlungen, die dir diese Probleme ersparen. 
Unser Tipp: Die Chancen auf eine Baugenehmigung stehen in Gebieten zur Wohnnutzungsentwicklung am besten.

4. Wie darf mein Haus aussehen? 

In Deutschland gibt es für jeden Ort einen Plan, der festlegt, wie neu gebaute Häuser auszusehen haben. Gewisse Richtlinien zu Dachform, Fensterart oder Fassadenmaterial sind für den Hausbau vorab zu beachten, denn sonst wird es schwer mit der Baugenehmigung. 

5. Bereit für minimalistisches Wohnen

Zugegeben, die Bilder, die im Netz kursieren wirken traumhaft schön und einfach romantisch. Doch wer das klassische Vanlife schon einmal getestet hat, der weiß, dass es dabei auch Schattenseiten gibt: Wenig Rückzugsmöglichkeiten, kaum Platz für Deko, Küchengeräte oder anderen Haushaltskram und jede Menge Zeit, die für die tagtäglichen Umbauten innerhalb der vier Wände verloren geht. Das Leben in einem Modulhaus kann fantastisch sein, doch wer es nicht kennt, sollte dieses unbedingt vorab einmal testen. Ein Campingurlaub zu viert im Caravan oder eine Woche Urlaub im Tiny Home auf Rädern wird dir nochmal bewusst machen, was das Leben auf engstem Raum bedeuten kann. 

Die Vorteile eines Tiny-House

Wer in ein Tiny Home zieht, der ist sich seiner Sache sicher. Klein zu leben ist eine Lebenseinstellung und für Outdoorfans genau das Richtige. Wer mutig ist und sich auf dieses moderne Wohnkonzept einlässt, wird mit diesen Dingen belohnt: 
  • Geringer Kostenaufwand bei der Anschaffung im Vergleich zu klassischen Einfamilienhäusern 
  • Wenig oder keine Miete (evtl. Grundstückspacht)
  • Ein raffiniertes Innenleben mit spannender Architektur 
  • Das Leben wird sich vermehrt draußen abspielen
  • Kleines Haus bedeutet im Gegenzug: Mehr Platz für den Garten
  • Ökologische und oftmals autarke Bauweise
  • Mehr Zeit für wesentliche Dinge durch geringeren Pflegeaufwand
  • Unkomplizierte Untervermietung möglich, denn Minihäuser sind beliebt
Bei Häusern mit Rädern
  • Keine Baugenehmigung erforderlich
  • Haus kann als Wohnwagen auch im Urlaub genutzt werden 
  • Ein Umzug ist jederzeit möglich

Autarkes Wohnen ist einfacher als gedacht

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Gründe dafür, diesen Schritt zu wagen. Wer ein Tiny House bezieht, der entscheidet sich bewusst für ein nachhaltiges und finanziell unabhängiges Leben. Auch als Gästehaus oder Atelier im eigenen Garten eignet sich diese Bauart perfekt. Es gibt inzwischen zahlreiche Anbieter, die dein Traumhaus nach deinen Wünschen kreieren. Zusammen mit den Architekten kannst du zwischen einem klassisch-gemütlichen Chalet oder einem hochmodernen Modulhäuschen wählen. 

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach lässt sich eigener Strom produzieren und über eine integrierte Wasseraufbereitungsanlage kann Regenwasser für deine Toilettenspülung oder die Waschmaschinen verwendet werden. Wer sein Tiny House stromautark bauen möchte, der zahlt bis zu 10.000 Euro drauf, wird sich über die Jahre jedoch eine Menge Stromkosten sparen. Und findest du es nicht auch wunderbar, auf diesem Gebiet dauerhaft unabhängig zu bleiben?

Tiny House Planung

Es mag simpel klingen, doch der Aufwand für den Bau eines Tiny House wird schnell unterschätzt. Aufgrund der kleinen Grundfläche muss detailreich geplant und raffiniert gedacht werden. Jeder Zentimeter wird gebraucht und so empfehlen wir dir für die Planung und Umsetzung deines Traumhauses einen Experten an deiner Seite. So kannst du einen Teil der Verantwortung in erfahrene Hände legen und dich auf die schönen Dinge wie beispielsweise die Inneneinrichtung oder die Gartengestaltung konzentrieren.