Indoor-Garten Indoor-Gärten: Gärtnern ohne Garten
Auch ohne Garten oder Balkon kannst du zum Gärtner werden: Unter dem Begriff „Indoor-Garten“ sammeln sich herkömmliche Setz- und Ziehmethoden auf der Fensterbank, aber auch ausgeklügelte Systeme, die auf smarten Technologien beruhen. Welche Pflanzen, Gemüse und Kräuter auch drinnen bestens wachsen, welches Indoor-System zu dir passt – und welcher Raum sich am besten für die heimische Pilzzucht eignet
Vertikale Gärten an der Wohnzimmerwand
Als Teil des „Urban Gardenings“ sind vertikale Gärten in der Städteplanung längst etabliert. Doch auch in Wohnungen haben die grünen Wandflächen Einzug eingehalten. Was du pflanzt, hängt dabei unter anderem vom Standort ab: In feuchten Bädern fühlen sich Moose besonders wohl, in Wohnzimmern sind Grünlilien und Farne beliebt. Als Nutzpflanzen für die die Küche eignet sich flachwurzelndes und kleinbleibendes Gemüse wie z.B. Salate, Radieschen, Sauerampfer oder Kräuter. Das besondere an vertikalen Gärten: Bei Indoor-Systemen wird oft ohne Erde gearbeitet, weshalb besonders auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden muss.
"Regrowing": Gemüse ziehen aus Resten in Wasser oder Erde
Ob es der Avocado-Kern im Wasserglas oder die Reste vom grünen oder Eisbergsalat: „Regrowing“ aus Küchenabfällen ist nicht nur nachhaltig, sondern auch spannend anzusehen! Wenn aus den Wurzel(teile)n neue Pflanzen wachsen, freut sich nicht nur das Gärtnerherz. Regrowing funktioniert bei Salat, aber auch bei Kartoffeln, Zwiebeln und Porree mit Wasser oder Erde.
Smart Indoor Garden: Moderne Technologie + LED-Lichtsysteme
Die meisten dieser modernen, per App steuerbaren Systeme setzen auf ein hydroponisches System: Die Wurzeln der Pflanzen schwimmen in mit Nährstoff versetztem Wasser, die die optimale Nahrungsaufnahme sicherstellt. Im Gegensatz zu herkömmlicher Erde können bei den entstehenden Hydrokulturen viele Schädlinge sowie Unkraut von vornherein ausgeschlossen werden. Bei vielen der meist AI-gesteuerten Systeme lässt sich sogar aus zahlreichen Früchten, Gemüsen, Kräutern oder Blumen auswählen, die zur Wohnumgebung passen.
Grow-Schränke mit LED-Pflanzenlampen
Viele Schränke (auch von Ikea und Co.) lassen sich zu Grow-Schränken umbauen, in denen sich mit Hilfe von künstlicher Beleuchtung das ganze Jahr über Pflanzen ziehen und ernten lassen. Aber natürlich gibt es auch fertige Grow-Schränke zu kaufen – am besten im Duo mit speziellen LED-Pflanzenlampen, die wenig Abwärme erzeugen und stromsparend sind. Wichtig: In geschlossenen Growschränken sollte nicht nur auf optimale Lichtreflexion und -streuung geachtet werden, sondern auch die Temperatur regelmäßig kontrolliert werden!
Closed Terrarium
Als “geschlossenes Terrarium”, “Sealed Vivarium” oder einfach Flaschengarten sind diese einzigartigen, unabhängigen Biotope im Glas im Handel erhältlich. Lebende Pflanzen und speziell zusammengesetzte Materialien wie Aktivkohle, Lavakies und Pflanzsubstrat erzeugen ein kleines Ökosystem nach dem Vorbild der Natur. Durch den geschlossenen Kreislauf muss das Biotop sogar nur alle paar Monate gegossen werden! Viele Sets sind als DIY-Pakete erhältlich, die man selbst zusammensetzen kann – ein super Geschenk für Indoor-Garten-Anfänger!
Wassergarten im Glas
Wer den Anblick eines Aquariums liebt, sich aber keine Fischhaltung zutraut, kann sich an einem Wassergarten versuchen. Der sieht ähnlich aus wie der Flaschengarten, nur mit Wasser gefüllt. Und mit Wasserpflanzen! Letztere sollten aufgrund des geringen zur Verfügung stehenden Platzes kleinwüchsig sein und keine großen Ansprüche an Licht und Temperatur stellen. Auch der Standort sollte klug ausgewählt sein: Zu viel Licht fördert die Algenproduktion! Alles in allem sind Wassergärten eher für Fortgeschrittene in Sachen Indoor-Garten oder auch Aquarium-Besitzer geeignet. Die kennen auch die passenden Aquaristik-Shops, in denen man zu Wasserpflanzen und deren Haltung am besten beraten wird.
Pilzzucht in der Bag, der Box oder dem Fertiggewächshaus
Nicht erst seit den ersten Lockdowns interessieren sich immer mehr Menschen für die Selbstversorgung – weniger aus der Not als aus dem Interesse heraus. Neuester Clou: Pilzzuchtboxen (auch als Bag, also Beutel, oder Mini-Gewächshaus erhältlich) bzw. Pilzbrut in Mikrofiltereimern oder -flaschen zum Züchten auf Kaffeesatz, Holz oder Stroh. Was man benötigt: ein bisschen Geduld (erste Ernte nach frühestens einem Monat), etwas Substrat und einen hellen sowie einen dunkleren Standort, an den das Set umziehen kann, wenn die ersten Pilze gewachsen sind. Guten Appetit nach der ersten Ernte!