Dekorative Herbstideen Landhaus-Flair: Natur bietet Inspiration
Fenna Graf hat eine Leidenschaft für alles Grüne. Der Garten liefert ihr das ganze Jahr über Ideen, die sie im Haus verwirklicht. Jetzt entfaltet dort der Herbst dekorativen Zauber.
Herbstauslese im Hause Graf. Die Haustür schmückt eine üppige Girlande, die Fenna Grafs Sohn für sie gebunden hat. Und auch sonst ist der Vorplatz mit bepflanzten Gefäßen, geschnittenem Buchsbaum und Tannengestecken einladend gestaltet. Ein Highlight in dieser Jahreszeit sind die vielen Windlichter, die überall an den Wegen und auf dem Vorplatz abends für romantische Beleuchtung sorgen.
Die stimmungsvolle Dekoration macht jedoch an der Haustür nicht Halt. Jede Menge Material für ihre Arrangements, die Fenna in allen Räumen auf Kommoden und Beistelltischen komponiert, findet die begnadete Gärtnerin draußen. Gleich neben der Eingangstür hängt ein dicker Weidenkranz, der immer wieder passend zur Jahreszeit geschmückt wird. Weiße Kerzen und Windlichter aus Glas sorgen auch im Haus für einfühlsame Beleuchtung. Schalen aus Stein, antike Amphoren oder nostalgische Schüsseln vom Flohmarkt nutzt Fenna Graf für ihre Gestecke.
Damit die vielfältige Deko im ganzen Ambiente eine einheitliche Optik bekommt, wählt sie nur Gefäße in Naturfarben. Basis ihrer Gestecke sind Zweige und Blätter, die sie mit weißen Blüten auffüllt. Vasen oder Dosen aus Glas mit Kugeln oder Keksen, Büsten, Silberleuchter ergänzen die Stillleben. Und dann die Engel und Putten: Ihr „Ausschwärmen“ ist für die Familie stets der Beginn der besinnlichen Jahreszeit. Es war Liebe auf den ersten Blick, als Fenna und Friedrich Graf das Bauernhaus auf einer Anhöhe mitten in den weitläufigen Feldern der Holsteinischen Schweiz entdeckten.Sie spürten instinktiv sofort eine Vertrautheit. Nach Jahren in Tübingen wollte die fünfköpfige Arztfamilie in den Norden umziehen. Anfangs gab es Protest von den drei kleinen Kindern, die lieber bei ihren Freunden bleiben wollten. Heute sind sie erwachsen und längst ausgezogen, aber sie lieben den Familiensitz und kommen so oft es geht zurück. Acht Jahre hat es gedauert, bis aus der Hofstelle ein richtiges Landhaus wurde. Fast nichts an dem alten Gebäude konnte so bleiben wie es war – praktisch nur die Außenwände.Die ließen Fenna und Friedrich Graf als Erstes durch eine zusätzliche Innenmauer dämmen.
Auch die Heizung wurde modernisiert und die Fenster mit Isolierglas ausgestattet. Innen musste das Fachwerkhaus komplett neu konzipiert werden. Denn mit fünf niedrigen Zimmern war es für ihre Bedürfnisse zu klein. Ständer und Innenwände waren zu versetzen, ein Anbau notwendig, damit jedes der drei Kinder ein eigenes Zimmer bekam.Außerdem wünschten Grafs sich einen großen Wohnraum, der Platz für unterschiedliche Sitzgruppen und einen Kamin bietet. „Ich liebe ein offenes Haus, große Räume, die ineinander übergehen.“ Fenna Graf gestaltete den Umbau nach ihrer Vorstellung von einem leichten, gemütlichen Landhausstil mit natürlichen Materialien.
Für die Fußböden wählte sie Holz und Stein. Wände, Decken und alle sichtbaren Balken ließ sie hell streichen, das gibt den Räumen eine großzügige Optik. Die Einrichtung ist ein behaglicher Mix aus Alt und Modern. In der Küche kommt ein ausrangierter Bügeltisch zu neuen Ehren, kombiniert mit Designerstühlen. Auf Antikmärkten fand die Hausherrin historische Objekte,zum Beispiel die beiden Waschbecken fürs Bad. Oder sie ließ sich von den alten Dingen inspirieren – so erinnern die Einbauschränke im Schlafzimmer an Stalltüren.
Auch die verwilderte Wiesenlandschaft rund um ihr Anwesen verwandelte Fenna Graf nach und nach in einen traumhaften Garten, der schon in mehreren Büchern vorgestellt wurde. „Ich habe mir diesen Garten mit Laienwissen und viel Arbeit Stück für Stück erobert.“ Die gebürtige Niederländerin hat offensichtlich ein natürliches Gespür fürs Gärtnern – wie ihre Mutter und Großmutter. Und mit seinem unerschöpflichen Vorrat ist der Garten das ganze Jahr über eine Inspirationsquelle für ihre Lust am Dekorieren.