Aufräumen mit System

Warum fällt es uns so schwer, welche Tricks zum Ausmisten und Entrümpeln können wir anwenden und – vor allem – wie bleibt alles sauber und organisiert? Die wichtigsten Methoden und Tipps für mehr Motivation und Effizienz

Aufgeräumtes Regal

 

Ich muss unbedingt mal wieder aufräumen! Denkst du das auch, wenn du verzweifelt etwas suchst und nicht findest, obwohl du genau zu wissen glaubst, wo was liegt? Das kostet Nerven, Zeit und macht meistens auch noch schlechte Laune. Dabei wäre es doch so einfach – wenn du mal wieder ausmisten würdest. Fang gleich damit an – wir sagen dir, wie du vorgehen kannst, damit dir nicht gleich wieder die Lust vergeht.

Ausmisten: Warum fällt es uns so schwer?

Wo soll man in diesem Chaos nur den Anfang finden? Wer nur den großen Berg an Arbeit sieht, wird nie mit dem Ausmisten anfangen. Auch Entscheidungsschwierigkeiten und mangelnde Motivation („Übermorgen sieht es doch wieder chaotisch aus!“) führen dazu, dass man sich Abstellkammer, Garage, Keller, Badezimmerschublade und Küchenschrank gar nicht erst vornimmt, sondern sich lieber mit der Unordnung arrangiert. Und unzufrieden bleibt. Dabei lassen sich viele Grundängste, die mit dem Ausmisten verbunden sind, gezielt angehen und bearbeiten: Indem man den „großen Berg“ in viele kleine Einzeletappen (und Zwischen-Belohnungen!) unterteilt, bewährte Aufräum-Methoden als Entscheidungshilfe heranzieht und darin geschult wird, wie die Ordnung nach dem großen Ausmisten tatsächlich bleibt.

Ausmisten: Was kostet professionelle Hilfe?

Natürlich kannst du auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Entweder in Form eines Aufräum-Coachs, der mit dir gemeinsam durch die Wohnung geht und dich danach in meist mehreren Sessions beim Aufräumen begleitet, anleitet und Tipps zum „Clutter Clearing“ und zum nachhaltigen Ordnunghalten gibt. Wie viel dich dies kostet, ist vom Aufwand bezüglich des Chaosgrades, aber auch der Wohnungsgröße abhängig.

Professionelle Entrümpler werden oft zu Wohnungsauflösungen nach Todesfällen, aber auch zum Entrümpeln von Dachböden, Kellern oder aber ganzen Betrieben gerufen. Sie kalkulieren einen Festpreis, der sich oft nach der zu bearbeitenden Quadratmeter-Anzahl richtet. Enthalten sind in der Regel Arbeitskraft, Fahrzeug und Müllentsorgung. Du musst dich um nichts kümmern – solltest aber alle Gegenstände, die dir lieb und teuer sind, vorab zu dir nehmen. Denn übrig bleibt nur ein leerer Raum – ohne Erinnerungen, aber auch ohne Gerümpel.

 

 

Ausmisten: Darum macht es glücklich!

Dabei kann Ausmisten richtig Spaß machen – wenn man sich auf den Prozess des Ordnungmachens inklusive Entrümpeln, Reinigen, Stauraumplanung und Wiedereinräumen einlässt. Da wäre zum Beispiel die Zeitreise in die Vergangenheit, die man unweigerlich antritt, wenn man sich durch alte Postkarten und Erinnerungen wühlt. Oder die innere Befriedigung, Ballast abwerfen zu können, wenn man Kisten alter Unterlagen zum Altpapier tragen kann. Allem voran aber geht das stolze Gefühl, mit einem leereren, ordentlicheren Raum zumindest unbeschwerter in die Zukunft starten zu können. Ausmisten ist wie die Reset-Taste drücken: Ab jetzt starten wir wieder von Null!


Aufräumen in kleinen Schritten: So fängt man an

1. Überblick verschaffen: Was muss getan werden?

Geht es um eine ganze Wohnung, den muffigen Dachboden, die drei übervollen Schubladen, die schon ewig nerven – oder alles zusammen? Teile deine Aufräum-Tasks in Räume und anschließend in sinnvolle Etappen ein, z.B. 1) Abstellkammer: Regale 2) Abstellkammer: Schrank 3) Abstellkammer: Umzugskisten. Wie umfangreich diese Etappen sind, ist unter anderem von der dir zur Verfügung stehenden Zeit, aber auch von deiner Motivation abhängig: Willst du alles an einem Tag/Wochenende hinter dich bringen, muss es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein? Brauchst du einen vollständig erledigten Task, um abends zufrieden einschlafen können – oder wirst du von zu langen Aufräumarbeiten schnell frustriert?

2. Machbare Ziele setzen

Das Schlimmste nach einem Tag des Ausmistens: abends im Chaos zu versinken. Die so genannte „Erstverschlechterung“ demotiviert und führt im schlimmsten Fall dazu, dass du alle bereits aussortierten Teile frustriert in eine Kiste wirfst und das Aufräumen auf einen anderen Zeitpunkt verschiebst. Der Vorteil der oben stehenden Etappen-Liste, die – wenn du nicht in Eile bist – übrigens auch 30 und mehr Tasks haben kann: Du kannst dir je nach Stimmung und verfügbarer Zeit eine Mini-Aufgabe für den Feierabend oder einen Mega-Task fürs regnerische Wochenende vornehmen. Wenn du mit einer Deadline arbeitest, hilft eine Priorisierung deiner Tasks-Liste, so dass du besser einschätzen kannst, wie weit du bist, und weniger dringende Aufgaben (z.B. Sortieren der Nähgarne) verschoben werden können. Auch Belohnungen solltest du einplanen – wie wäre es mit einem Vitamincocktail nach Aufgabe Nummer 1 oder einem schönen Essen nach einem langen Ausmist-Tag?

3. Aufräum-Anreize schaffen

Was brauchst du, um stressfrei ausmisten zu können? Die Bedürfnisse sind verschieden: tolle neue Aufbewahrungsboxen, gute Musik, ausreichend Platz zum Ausbreiten deiner Dinge – je nachdem, wie du am besten aufräumst, solltest du dir deine idealen Ausmist-Voraussetzungen schaffen. Wichtig: Wer ausmistet, sortiert in hoffentlich großen Mengen aus! Große Behälter und ggf. Müllsäcke, die du in Kategorien wie z.B. „Wegwerfen“, „Flohmarkt“ und „Behalten“ einteilen kannst, brauchst du auf jeden Fall. Kleiner Tipp: Die Kiste zum Entsorgen sollte am größten sein!

 

5 Regeln für erfolgreiches Aufräumen. Plus: So bleibt's ordentlich - auf Seite 2 erfährst du, wie's geht!