Holz pflegen: Von Natur aus schön!

Hier ein Kratzer, dort ein Fleck und insgesamt ein fahler Eindruck. Das muss nicht sein! Mit diesen Beauty-Tricks bleiben die gängigsten Holzoberflächen in allen Räumen dauerhaft wie neu.

Holzmöbel richtig pflegen

 

1. Holzmöbel richtig pflegen

Das Ziel: Die urwüchsige Langlebigkeit unterstützen

  • Tägliche Pflege: Sollten Abstauben oder Abwischen mit einem feuchten Baumwolltuch (keine Mikrofaser!) nicht reichen, helfen Natronlauge oder Naturseife, stärkere Verschmutzungen zu beseitigen.
  • Bewährte Hausmittel: Ärgerlich sind Wasserränder auf der Tischplatte. Tipp: Einen Mix aus Zigarettenasche und Butter auf der betroffenen Stelle mit einem feuchten Tuch verteilen, einreiben und anschließend polieren. Weg ist der Fleck!
  • Neue Optik durch Effektlack: Wem Oberflächen mit der Zeit zu unansehnlich geworden sind, verleiht ihnen Naturholzeffektlack einen frischen Look. Er dient zugleich als Versiegelung – Abwischen genügt künftig.

Der beste Pflegetipp für Holzmöbel: Nährendes Öl für satte Farbigkeit und Glanz
Ab und an benötigen naturbelassene Holzoberflächen eine Auffrischung. Aber Öl ist nicht gleich Öl: Speiseöle würden die Struktur aufweichen, sie anfällig für Bakterien machen. Speziell auf das jeweilige Holz abgestimmtes Öl hingegen zieht in die Fasern ein. Die beste Beratung gibt's beim Fachmann, Empfehlungen auch vom Hersteller. 

Das rät der Schreiner und Holzmöbeldesigner:

Christian Seisenberger, Geschäftsführer von Janua: „Ich empfehle, Holz natürlich altern zu lassen. Punktuelle und starke Beanspruchung sollte man immer vermeiden. Holz ist ein wundervolles Material, das in der Lage ist, sich selbst zu regenerieren. Viele Flecken und Kratzer verschwinden mit ein wenig Geduld sogar von ganz allein.“

Du bist Fan von natürlichem Holz? Viele Holzmöbel sind u.a. im Skandinavischen Wohnstil zu finden!

 

2. Holz in der Küche richtig pflegen

Das Ziel: die positiven Eigenschaften von Holz nutzen!

Die in jedem Holz enthaltenen Gerbsäuren schützen das Material vor Keimen. Kiefernholz gilt als besonders resistent. Aber auch Lärche und Eiche verfügen über ähnliche Widerstandskräfte. Schnitte und Kratzer schaden dabei der Oberfläche nicht: Sie setzen im Gegenteil mehr antibakterielle Stoffe frei.

Gebrauchsspuren im Holz entwickeln sich zu einer natürlich schönen Patina. Einzig Brandflecken gilt es möglichst zu vermeiden. Deshalb Vorsicht beim Abstellen von heißen Töpfen und Pfannen: Untersetzer verhindern bleibende dunkle Brandmale.

Akazienholz eignet sich übrigens besonders für die Küche: Es nimmt kaum Geschmack oder Gerüche an!

Pflegetipp speziell für die Küche: Holzbutter
Aus kaltgepresstem Leinöl und Bienenwachs in Imkerqualität hergestellt, ist Holzbutter unbedenklich für alle Küchenutensilien. Sie versiegelt die Poren von Holzbrettern, Kochlöffeln und Messergriffen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit.

Qual der Wahl: Welche Vor- und Nachteile haben Arbeitsfläche oder Küchenrückwand aus Holz? 

 

3. Holz im Bad richtig pflegen

Das Ziel: Holz feuchtraumtauglich machen

  • Pfützen vermeiden: Die Sorge, Holz sei für Bäder ungeeignet, ist unbegründet. Das atmungsaktive Naturmaterial verbessert sogar das Raumklima. Einzig Wasserlachen können die Oberfläche aufquellen lassen. Deshalb Pfützen zeitnah aufwischen – Spritzwasser hingegen stellt kein Problem dar!
  • Luft austauschen: Lüften ist das A und O im Bad, um die Luftfeuchtigkeit nach Bad oder Dusche zu regulieren. Wichtig: Vertäfelungen und Wandeinbauten vom Fachmann installieren lassen, damit sich dahinter keine Feuchtigkeit sammeln und Schimmel bilden kann.

Pflegetipp: Holzwachs gibt altem Holz neue Frische
Ob naturbelassen, gelaugt, gebeizt, ob hell oder dunkel – dünn mit einem weichen Lappen aufgetragen und anschließend poliert, erhält mit Wachs jede Holzoberfläche ihren ursprünglichen Look zurück.

Holzverkleidung für hässliche Weißware: So lassen sich Waschmaschine und Co. ins Bad-Konzept integrieren

4. Holzböden richtig pflegen: Parkett und Dielen

Das Ziel: Parkett und Dielen quasi für die Ewigkeit erhalten

Die Basisreinigung: Bei (unversiegelten) Holzböden ist „gründlich“ oft zu viel: Statt nass gewischt, möchten sie nur trocken abgefegt oder gesaugt werden. Wird der Einsatz von Wasser nötig, dann sparsam einsetzen und anschließend gut trocknen.

Die Nachsorge: Geöltes Parkett sollte bei mäßiger Beanspruchung jedes Jahr, gewachstes alle zwei bis drei Jahre nachbehandelt werden. Auch Versiegelungen auf Wasserbasis benötigen alle paar Jahre eine Auffrischung. Nur Hartversiegelungen auf Lackbasis halten länger – nehmen dem Holz allerdings auch einen Teil seines natürlichen Charmes.

Das rät der Experte für Holzböden:

Christian Zickau, Produktmanager Parkett bei Meister: „Manchmal reichen schon einige Steinchen unter dem Schuh für einen Kratzer aus. Bei einem naturgeölten Parkettboden lässt sich die Stelle aber ganz einfach nachölen! Der meiste Schmutz wird übrigens von draußen hineingetragen. Deshalb empfehle ich im Eingang eine ausreichend große Fußmatte.“

Pflegetipp: Rückfettende Wirkung durch Schmierseife
Statt aggressiver synthetischer Tenside kommt besser ein hoher Anteil Seife auf Lein- und Rapsölbasis zum Einsatz. Frei von Duftstoffen und ohne auszutrocknen, entfernt die Schmierseife Verunreinigungen und pflegt gleichzeitig.

Mit diesen 3 Schritten bleiben Holzböden lange schön:

  1. Nebelfeucht wischen genügt im Alltag zur Reinigung!
  2. Radieren: Rein oberflächliche Kratzer lassen sich mit Öl polieren.
  3. Aufbereiten: Mit einer Fußbodenrolle wird das Hartöl (von Auro) gleichmäßig auf dem Parkett verteilt und anschließend mit einem Rakel abgezogen.

Parkett wie ein Profi verlegen - so geht's!