Küchenkräuter pflanzen Eigene Kräuter anpflanzen und ernten

Kräuter haben viele nützliche Funktionen: Sie duften hervorragend, sind aus der Küche nicht wegzudenken und manche haben sogar eine heilende Wirkung. Wie du Kräuter anpflanzen kannst, wie du sie pflegst und welche Besonderheiten es bei der Ernte gibt, erfährst du hier.

Titel

Wer seine eigenen Kräuter im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank anpflanzt, ist fast das ganze Jahr über mit frischen oder getrockneten Kräutern versorgt.

Inhalt:

Kräuter anpflanzen: verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten

Beim Anpflanzen von Kräutern hast du nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: Kräuter lassen sich& in Beeten im Garten, sowie in Kübeln, Kästen, Blumenampeln auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Die individuelle Gestaltung bleibt deinen Wünschen und Möglichkeiten überlassen. Auch die Beeteinfassungen lassen sich mit Steinen, Weidezäunen oder Buchsbaumhecken kreativ gestalten.

Hier einige Inspirationen, wie du deine Kräuter anpflanzen kannst - abgesehen vom klassischen Gartenbeet

1. Kräuter vertikal anpflanzen

Die Kräuter vertikal zu pflanzen ist besonders bei begrenzter Fläche wie bei einem Balkon sinnvoll. An die Hauswand gebaut können Blumenampeln, Paletten, Obstkisten aus Holz oder ähnliches zu einem Pflanzgefäß für Kräuter umfunktioniert werden. Die Vorteile dieser Gestaltung sind, dass die Hauswand optisch verschönert wird, die Kräuter nahe bei der Küche wachsen und dabei zudem ausreichend Sonnenlicht bekommen.

2. Kräuter auf der Fensterbank pflanzen

Hast du keinen Balkon oder Garten, sind vor allem Basilikum, Dill, Kresse, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch und Thymian als Küchenkräuter zum Anpflanzen auf der Fensterbank geeignet.

3. Kräuterschnecke anlegen

Eine Kräuterschnecke eignet sich besonders gut, um Kräuter zu pflanzen. Denn sie besteht aus verschiedenen Zonen, die für unterschiedliche Kräuter perfekte Bedingungen schaffen:

  • Oben auf der Kräuterspirale fühlen sich mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Lavendel wohl.
  • In der Mitte kannst du Kräuter pflanzen, die es mäßig feucht und warm mögen, zum Beispiel Basilikum.
  • Unten gedeihen Kräuter, die sich in einer eher schattigen und feuchten Umgebung am wohlsten fühlen, am besten (zum Beispiel Pfefferminze).

Kräuter anpflanzen: So geht es

Bevor du mit dem Pflanzen deiner Kräuter beginnst, gibt es drei Dinge zu beachten:
  • Wie viel Platz steht zur Verfügung?
  • Welcher Standort ist für die gewünschten Kräuter am geeignetsten?
  • Wann sollten die Kräuter angepflanzt werden?

Den richtigen Standort für die Kräuter wählen

Kräuter haben verschiedene Ansprüche bezüglich Licht und Wasser: 
  • Mehrjährige Kräuter - wie Rosmarin, Lavendel oder Salbei - werden an sonnigen und eher trockenen Standorten gepflanzt.
  • Großblättrige Kräuter, zum Beispiel Basilikum, Beifuß oder Pfefferminze, benötigen viel Wasser und wachsen gut im Halbschatten.
  • Typische Waldkräuter, also zum Beispiel Waldmeister oder Bärlauch, haben ihren idealen Standort im Schatten.
Diese Ansprüche solltest du beim Anpflanzen deiner Kräuter berücksichtigen.
 
Tipp: Auch auf dem Balkon werden alle Standortansprüche einfach erfüllt: Empfindliche Kräuter finden hinter der Brüstung Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und in den Balkonecken ist ausreichend Schatten für die Waldkräuter.
 
Die richtigen Kräuter für jede Himmelsrichtung: Hier erfährst du, welche Blumen und Kräuter auf dem Nordbalkon, dem Südbalkon, dem Westbalkon und dem Ostbalkon wachsen!

Kräuter pflanzen: Der richtige Zeitpunkt

Hast du einen geeigneten Platz und passende Kräuter ausgewählt, geht es auch schon ans Einpflanzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, befindet sich aber in aller Regel zwischen Frühjahr und Herbst.
 
Manche Kräuter eignen sich besser zum Anpflanzen, in diesem Fall kannst du kleine Pflänzchen im Baumarkt oder bei einer Gärtnerei kaufen. Hierbei handelt es sich vor allem um Staudenkräuter, die bis zu zwei Jahre brauchen, um sich zur erntefähigen Pflanze zu entwickeln. Für andere Kräuter ist hingegen auch das Ausbringen der Samen ratsam, da sie sich nicht so gut umpflanzen lassen.
 
Hier einige Beispiele für den richtigen Zeitpunkt, um Kräuter anzupflanzen oder auszusäen:
  • Basilikum: Pflanzen oder Aussaat ab Mai (nach den Eisheiligen)
  • Dill: Aussaat ab März/April
  • Estragon: Aussaat ab April, Pflanzen ab Mai (nach den Eisheiligen)
  • Kerbel: Aussaat ab März
  • Koriander: Aussaat ab April
  • Lavendel: Pflanzen ab Mai
  • Majoran: Aussaat oder Pflanzen ab Mai (nach den Eisheiligen)
  • Oregano: Pflanzen ab April
  • Petersilie: Aussaat ab März
  • Rosmarin: Pflanzen ab April
  • Salbei: Pflanzen ab April
  • Schnittlauch: Aussaat ab Ende März/ April
  • Thymian: Pflanzen ab April
  • Zitronenmelisse: Aussaat oder Pflanzen ab Mai
Küchenkräuter, die in einem Topf im Haus bleiben, können selbstverständlich ganzjährig gepflanzt werden. Vorgezogene Kräuter oder gekaufte Kräuter im Topf sowie exotische Kräuter solltest du erst ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen.

Kräuter richtig anpflanzen

Pflanzt du die Kräuter im Beet an, lockere den Boden an den Pflanzstellen auf. Wässere die Wuzelballen der Kräuter gut. Anschließend setzt du die Kräuter in zuvor ausgehobenen Löcher ein und füllst den Rest mit Erde auf. Halte bei der Wahl der Pflanzstellen die empfohlenen Pflanzenabstände zwischen den einzelnen Kräutern ein. Stehen die Pflanzen zu eng, können sie sich nicht richtig entwickeln und sind anfälliger für Krankheiten.

Pflanzt du die Kräuter in einen Topf, lege eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies an und fülle dann die Erde hinein. Verwende am besten nur Töpfe mit Abzugslöchern.

Am besten eignet sich zum Anpflanzen von Kräutern spezielle Kräutererde wie zum Beispiel die von Compo* oder Plantura*. Die meisten Kräuter bevorzugen nämlich ein besonders wasserdurchlässiges und lockeres Substrat.

Diese Kräuter können nebeneinander gepflanzt werden

Bestimmte Kombinationen verschiedener Kräuter harmonieren nicht nur aromatisch, sondern fördern das Wachstum und schützen sich vor Krankheiten. Ergänzen sich nämlich die Nährstoffe, die über die Wurzeln in die Erde abgegeben werden, kann die eine Pflanze von der jeweils anderen profitieren – außerdem werden die verschiedenen Nährstoffe im Boden dann optimal ausgenutzt.

Diese Kräuter passen besonders gut zusammen und können nebeneinander gepflanzt werden:
  • Basilikum und Rosmarin
  • Dill, Kresse, Majoran, Petersilie, Kerbel
  • Schnittlauch, Kamille
  • Salbei, Schnittlauch, Estragon, Thymian
  • Bohnenkraut, Oregano, Salbei
  • Thymian, Fenchel, Estragon, Bohnenkraut
  • Schnittlauch, Dill, Bohnenkraut, Kamille
Tipp: Kombiniere aromatisch gut zusammenpassende Pflanzen im Kräutergarten und schaffe somit nicht nur einen frischen Kräutervorrat, sondern auch duftende Aromainseln – zusammen mit einer Sitzgelegenheit ist dies der ideale Rückzugsort.

Kräuter pflegen: Darauf musst du achten

Kräuter sind im Vergleich zu Zierpflanzen anspruchslos und zäh. Sie halten Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen stand und benötigen auch keinen Dünger. Die wenigen Nährstoffe, die sie brauchen, ziehen sie aus dem aufgenommenen Wasser.
 
Kräuter aus mediterranen Gegenden mit kleinen Blättern verlangen selbst im Topf nur wenig Flüssigkeit, stark wachsende Kräuter mit großen Blättern (z.B. Basilikum) müssen hingegen regelmäßig gegossen werden, da sie sehr viel Wasser über die Blätter verdunsten. Vermeide dennoch Staunässe – die Blätter können bei zu feuchter Erde genauso welken wie bei Trockenheit.

Mediterrane Kräuter verholzen im Laufe der Jahre, deswegen ist hier ein regelmäßiger Schnitt angebracht. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist im Frühjahr, bevor die Pflanzen neu austreiben. Schneide etwa ein Drittel der Zweige ab.

Kräuter ernten: So geht es richtig

Die meisten Kräuterarten können ständig geerntet werden. Man unterscheidet krautige und verholzende Kräuter:
  • Petersilie, Schnittlauch oder Sauerampfer gehören zu den krautigen Arten: bei ihnen schneidest du die ganzen Blätter ab
  • Minze, Basilikum; Rosmarin oder Salbei gehören zu den verholzenden Arten: hier wird astweise geerntet
Weitere Tipps zum Ernten von Kräutern:
  • Ernte die Kräuter vor der Blüte, dann ist der Gehalt an wertvollen ätherischen Inhaltsstoffen besonders hoch. Außerdem können die Kräuter später bitter schmecken.
  • Schneide die Stängel am besten morgens ab.
  • Schneide immer nur die äußeren Blätter ab: Wenn du die Herzblätter im Inneren der Pflanze abschneidest, kann die Pflanze sich nicht mehr optimal weiterentwickeln.
  • Salbei vertreibt Läuse, Schnecken und Raupen. Pflanze ihn deshalb rund um dein Gemüsebeet.
  • Wenn du Dill in Folie einpackest, bleibt er für zwei bis drei Wochen frisch.
  • Sobald Kresse einen Zentimeter hoch ist und mehrere Blätter entwickelt hat, kannst du das erste Mal ernten.

Geerntete Kräuter haltbar machen

Übersteigt das Wachstum der Pflanzen deine Verbrauchsmöglichkeiten, so kannst du die Kräuter durch Trocknen haltbar machen. Fasse die geschnittenen Kräuter zu Bündeln zusammen und hänge sie an einem möglichst dunklen Ort auf, bis sie getrocknet sind.

Eine weitere Möglichkeit, Kräuter haltbar zu machen, ist das Einfrieren. Hacke die Kräuter hierfür in kleine Stücke und lege sie in Eiswürfelformen aus Plastik oder Silikon. Fülle die Eiswürfelformen mit Olivenöl auf und friere sie ein. Diese Methode eignet sich gut, da das Öl den Kräutern beim Einfrieren kein Wasser entzieht – dadurch bleiben die Aromastoffe erhalten. Beim Kochen gibst du einfach die Würfel in die Pfanne oder in den Topf und lässt sie dort auftauen.
 
Diese Methode eignet sich am besten für frische Gewürze, die harte Blätter haben. Dazu gehören Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano. Küchenkräuter mit weicheren Blättern, wie Minze, Petersilie und Dill werden in der Regel frisch zum fertigen Gericht gegeben, deshalb sollte man sie nicht in Öl einfrieren. Gib diese Kräuter stattdessen in einen trockenen Gefrierbeutel und friere sie einfach so ein. Auf diese Weise lassen sich ihre Farbe und Geschmack länger bewahren.

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