Basilikum im Topf Wie überlebt Basilikum zu Hause länger?

Die Diva der Kräutertöpfe ist eigentlich gar nicht so anspruchsvoll: Mit diesen Tricks zu Pflege, Ernte und Gießen bleibt auch Supermarkt-Basilikum lange frisch und voller Blätter

Basilikum

Das Problem: Gerade eben sah der Kräutertopf aus dem Supermarkt noch aus wie das blühende Leben. Kurze Zeit später hängen die Blätter und die ganze Pflanze welkt. Warum ist das so?

Die Erklärung ist einfach: Kräutertöpfe aus dem Supermarkt sind auf den zeitnahen Verzehr ausgerichtet. Ihre vielen Blätter sollten also bald geerntet werden, ein langes Leben oder weiterer Wachstum ist bei diesen Supermarkt-Kräutertöpfen gar nicht einkalkuliert. Zudem kommen nicht alle Pflanzen im Topzustand in den Handel: Je nach Jahreszeit mussten sie eine Kälteperiode im Kühllaster überstehen, bevor sie im viel zu warmen Supermarkt einen Temperaturschock erleiden mussten - im Zweifel ohne oder mit unpassender Bewässerung. Doch es gibt Rettung für den Basilikum-Topf aus dem Supermarkt. Wenn du diese 5 Tipps beachtest, hast du länger Freude am Basilikum!

1. Basilikum-Topf aus dem Supermarkt retten: Teilen und umtopfen

Zwei wichtige Punkte, an denen viele Basilikumpflanzen leiden: Als Starkzehrer benötigt Basilikum reichlich Nährstoffe. Die Qualität der Erde, in denen das Supermarkt-Kraut im Allgemeinen steckt, ist jedoch minderwertig. Zudem sind die Pflanzen viel zu nah gesät: Viel zu viele Triebe drängen sich auf zu geringem Platz. Umtopfen kann helfen: Die Pflanze vorsichtig aus dem Topf lösen, teilen und in einen humosen Boden / nährstoffreiches Substrat umsetzen. Für den Topf besser Qualitätsblumenerde als Kräutererde verwenden, da diese für den Basilikum zu nährstoffarm ist. Magere Freibeet-Böden können mit Kompost oder Mist aufgewertet werden. Beim Einpflanzen zudem etwas organischen Langzeitdünger in die obersten Schichten einarbeiten. Soll der Basilikum auf der Fensterbank stehen, einen größeren Topf wählen und den Wurzelballen etwas auseinanderziehen, damit die einzelnen Pflanzen mehr Platz haben und besser wachsen können. Das Teilen der Sämlinge kann auch mit einem Abstecher vorgenommen werden – ein Supermarktexemplar in gängiger Größe gibt Pflanzen für gleich drei Töpfe her! Extra-Tipp: Einzelne abgetrennte Stiele können in einem Wasserglas zwischengeparkt werden – nach kurzer Zeit entwickeln sie zarte Wurzeln und können in einen Topf umgepflanzt werden. 

2. Basilikum-Topf aus dem Supermarkt retten: Den richtigen Standort wählen

Wo fühlt sich Basilikum am wohlsten? Im Allgemeinen an einem sonnigen, warmen Platz im Freien, idealerweise geschützt vor direktem Regen und Wind. Auch zu viel Sommersonne, etwa auf dem Südbalkon oder an einer reflektierenden Hauswand, kann dem Basilikum schaden. Die Erde sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein, ideal ist ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5. Ein idealer Begleiter im Beet sind Tomatenpflanzen, solange sie nicht zu groß sind und dem Basilikum die Sonne nehmen. Nicht verträglich ist Basilikum übrigens mit anderen Kräutern wie Thymian, Dill oder Melisse.

Auch drinnen auf der Fensterbank mag Basilikum Sonne und Wärme – Temperaturen unter 16 °C sind unerwünscht, auch ganztägige Hitze mag die Diva unter den Küchenkräutern nicht – einen hellen Platz mit Ost- oder Westausrichtung schon lieber.

3. Basilikum-Topf aus dem Supermarkt retten: Besser gießen

So gut wie alle Basilikumarten mögen feuchte Erde. Vollständig austrocknen sollte die Pflanze nie! Im Sommer kann es deshalb durchaus sein, dass allmorgendliche Gießen nicht ausreicht, auch abends muss noch mal nachgegossen werden. Dabei stets direkt auf die Erde gießen (am besten: Wasser in Zimmertemperatur!), nicht auf die ganze Pflanze – denn die Tropfen auf den Blättern reflektieren das Sonnenlicht und können zu Verbrennungen im Blattgewebe führen. Bei Basilikum im Topf kann der gesamte Pflanzbehälter einmal die Woche ins Wasser getaucht werden, danach das überschüssige Wasser abtropfen lassen. Das ist wichtig, denn Staunässe ist der Tod eines jeden Basilikums! Was tun bei übergossenen Pflanzen? Die wichtigsten Tipps

4. Basilikum-Topf aus dem Supermarkt retten: Braucht Basilikum Dünger?

Oh ja, denn als Starkzehrer sind alle Basilikumarten auf Nährstoffe angewiesen. Beim Basilikum im Topf reicht es aus, das Gießwasser einmal pro Woche mit Flüssigdünger zu versetzen (im Garten je nach Erdbeschaffenheit etwa alle 6 Wochen). Dabei am besten organische Dünger aus dem Fachhandel verwenden. Mineralische Volldünger führen hingegen schnell zu einer Überdüngung.

Im Freibeet freut sich Basilikum zwischen Mai und September über eine wöchentliche Kompost- und Hornspäneportion, alle zwei Wochen gekörnten Rinderdung in die Erde einarbeiten. Übrigens freut sich Basilikum auch gelegentlich über eine dünne Schicht Kaffeesatz – er enthält Stickstoff und hält Schnecken fern!

5. Basilikum-Topf aus dem Supermarkt retten: Pflücken, nicht zupfen!

Auch das Ernten von Basilikum will gelernt sein. Wer direkt nach dem Kauf im Supermarkt ein paar Blättchen weiterverwenden will, entfernt zunächst die schwachen Stiele, die nach dem Entfernen der Plastikumhüllung sowieso Richtung Boden knicken (am besten mit der Wurzel). So werden die schwächsten Glieder entfernt, die Blättchen können natürlich gleich weiterverarbeitet werden.

Hat sich der Basilikum schon bei dir eingewöhnt, verwendest du am besten immer die Blättchen zuerst, die die Erde berühren – so vermeidest du ganz nebenbei auch noch Schimmel. Danach kappst du die Spitze der obersten Blätterreihe – das bewirkt, dass zwei neue Ästchen austreiben und die Samenbildung verzögert wird. Dieses „Spitzenschneiden“ kann nach einer längeren Wachstumsphase wieder Sinn machen.

Apropos: Wie „pflückt“ man Basilikum eigentlich richtig? Nicht, indem man einzelne Blättchen abzupft – denn das kann dem zarten Pflänzchen schaden (wenn es denn sein muss: die dunkelgrünen, älteren Blättchen wählen statt der jungen, kleineren). Besser ist das Abschneiden ganzer Triebe bzw. Triebspitzen von etwa 5 cm Länge, die über dem Blattknoten gekappt werden. An dieser Stelle können dann weitere Verzweigungen wachsen. Wichtig: An jedem Zweig sollte mindestens ein Blattpaar stehen bleiben, damit diese wieder austreiben können.

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