15 Stauraum-Ideen für den schmalen Flur

So gut wie jeder hat das Problem: Egal wie groß der Flur ist – Stauraum gibt es nie genug und auch an Ordnung und Organisation fehlt es im Eingangsbereich von Haus oder Wohnung meistens. Was tun? Schränke und Regale helfen, oft scheitert eine Struktur im Raum aber auch daran, dass Möbel und Aufbewahrung nicht auf die bestehenden Routinen abgestimmt sind.

Schlüssel weglegen, Jacke ausziehen, Schirm ablegen und Schuhe aus – in einem klassischen amerikanischen „Mud Room“, in dem Schmutzwäsche abgelegt werden kann, bevor es den Wohnraum erreicht, scheint Ordnung ganz einfach. Doch auch in Mini-Fluren in Mietwohnungen kann der Eingangsbereich sauber und organisiert bleiben, wenn einige Regeln beachtet werden. Wir sagen nur: in die Höhe denken! Nicht zu verspielte Möbel auswählen! Einige weitere Flur-Probleme (und natürlich auch deren Lösungen) zeigen wir dir auf den nächsten Seiten. Zu allererst jedoch lassen wir eine Expertin zu Wort kommen, die Ideen für mehr Stauraum in einem schmalen Flur verrät:

Mehr Stauraum im Flur: Tipps für die Flurplanung

... von Katharina Korinth, Dipl.-Ing. Innenarchitektur und Inhaberin von Studio Katharina Korinth (katharinakorinth.com)

zuhause wohnen: Wie sollte bei der Bauplanung in Sachen Eingang vorgegangen werden?

Katharina Korinth: Bauherren sollten bedenken, was im Flur untergebracht werden muss und wie viel Stauraum dafür benötigt wird. Oft wird der Flur sehr schmal und klein geplant, um wenig Wohnraum zu verlieren. Hat man am Ende aber nur Wände mit Türen und kann weder Schrank noch Garderobe stellen, ärgert man sich, dass es unordentlich und unpraktisch ist. Was tun, wenn es nicht gelingen will, den kleinen Flur optisch zu vergrößern? Oft geht es gar nicht darum, einen kleinen Raum größer erscheinen lassen. Es ist wirkungsvoller, wenn man in kleinen schwierigen Grundrissen ein mutiges Statement setzt, um den Raum besonders zu machen. Das kann z.B. durch Tapeten gelingen, oder indem man den schmalen Flur komplett in eine bestimmte Farbe taucht.

Funktional und schön – geht das?

Ja, besonders wichtig ist viel Stauraum – also Schränke – für Jacken und Schuhe. Ist alles gut verräumt, wirkt der Flur ordentlicher und ansprechender. Mit kleinen Möbeln und Accessoires, wie Kommode, Bank, einem Hocker, Spiegel und Bildern, kann man Akzente setzen und den Flur wohnlich dekorieren.

Wo hängt der Flurspiegel perfekt?
Ein schöner Platz ist immer über einem Sideboard. Ganzkörperspiegel sollten so platziert sein, dass man genug Platz hat, sich davor zu bewegen. Wenn die Wandfläche begrenzt ist, kann man Schranktüren als Spiegeltüren ausführen.

Was tun, wenn der schmale Flur immer chaotisch wirkt? Wie sieht das perfekte Beleuchtungskonzept für den Flur aus und wie schaffe ich es, wirklich alle Schuhe jedes Familienmitglieds im Flur zu verstauen? Auf den folgenden Seiten zeigen wir dir Lösungen für mehr Stauraum im Flur!

Das Problem: Der Flur wirkt chaotisch und gar nicht einladend. Wie kann man das schnell ändern?

Die Lösung: Am Garderobenhaken baumeln die Jacken, am Boden stehen die Schuhe Spalier – und schon sieht es chaotisch aus. Geschlossene Möbel von Schränken bis Kommoden wirken da gleich viel ruhiger, vor allem, wenn man auf Modelle ohne Griffe, Zierleisten und dergleichen zurückgreift. Kleinere Utensilien finden in hübschen Körben ein dekoratives Zuhause. Deckel drauf und schon verschwindet jede Unordnung!

Das Problem: Wie organisiert man den Eingangsbereich so, dass jeder alles findet?

Die Lösung: Jeder Mensch entwickelt eine Routine für das Weggehen und Nachhausekommen. Dinge, die wir immer wieder brauchen, wie Schlüssel oder Brillen, werden oft in einer bestimmten Reihenfolge ein- und wieder ausgepackt. Wer diesem Ablauf beim Gestalten des Flurs Beachtung schenkt, schafft mit Schlüsselboard, Hutablage oder Schälchen für Schmuck sinnvolle, am Nutzen orientierte Stammplätze und muss nicht mehr lange suchen.

Das Problem: Er fehlt an allen Ecken und Enden - wie schafft man ein Maximum an Stauraum?

Die Lösung: Wer wenig Platz zur Verfügung hat, sollte im Flur jeden Zentimeter optimal nutzen. Dabei gilt es, neben der Breite auch in die Höhe zu denken. Deckenhohe Regale oder maßgefertigte Schränke verschenken keinen Millimeter. Auch Modulmöbel oder Schranksysteme, wie das vielseitige „Pax“-System von Ikea, haben den Vorteil, dass man sich selbst genau die Elemente aussuchen kann.

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Das Problem: Wie schützt man Boden und Einrichtung vor Nässe und Schmutz?

Die Lösung: Bei Regen, Matsch und Schnee sollten nasse Schuhe am besten bereits draußen ausgezogen und auf einer eigens dafür vorgesehenen Gummimatte zum Trocknen abgestellt werden. Um den Innenbereich vor Nässe und Schmutz zu schützen, kann z.B. ein strapazierfähiger Sommer-Outdoorteppich gerne im Flur überwintern. Bei der Wahl des Bodenbelags bieten sich robuste Fliesen, Vinyl- und Steinböden, aber auch Holz an.

Das Problem: Wohin mit den Schuhen aller Familienmitglieder?

Die Lösung: Sandalen, Slipper, Stiefel – in einem Mehrpersonenhaushalt kommt schnell viel Schuhwerk zusammen. Da lohnt die Überlegung, die Besenkammer zum begehbaren Schuhschrank umzugestalten. Wer Schuhe und Stiefel im Flur unterbringen muss, setzt auf Schränke mit geschlossenen Fronten für einen aufgeräumten Eindruck. Wichtig: vorab prüfen, ob die Schranktiefe auch für die Schuhe des größten Familienmitgliedes Platz bietet!

Das Problem: Flur – welcher Flur? Wir stehen in unserer Mietwohnung direkt im „Wohnbereich“. Wie kann ich mir trotzdem eine Garderobe gönnen?

Die Lösung: Der Trick ist hier, eine Garderobe zu schaffen, die nicht wie eine aussieht: Eine filigrane Kleiderstange wie im Designerladen, vielleicht auf Rollen, ist eine stilvolle Alternative zu Garderobenständer oder Wandhaken. Geschlossene Fronten sind auch in diesem Fall eine gute Lösung. Klappbänke und Körbe eignen sich ebenfalls als Stauraum, und Schlüssel verschwinden z.B. in einer Box auf dem Sideboard neben der Tür.

Das Problem: Um den winzigen Flur optisch größer erscheinen zu lassen, ist alles in Weiß gehalten. Was kann man gegen den sterilen Eindruck tun?

Die Lösung: Weiße Wände sind eine gute Basis, um kleine Flure hell und großzügig wirken zu lassen. Dazu kann mit Accessoires wie Spiegeln und Schlüsselbrettern oder Kleinmöbeln wie Standgarderoben und Sitzbänken Farbe ins Spiel kommen. Um den optischen Größengewinn zu stützen, eignen sich Naturfarben und -materialien gut. Unbehandeltes Holz, Flechtwerk oder Polster in Beige oder Creme sorgen für Harmonie und Abwechslung zugleich.

Holz richtig pflegen - so bleiben deine Flurmöbel lange schön!

Das Problem: Der Eingangsbereich ist düster. Wie sieht ein gutes Beleuchtungskonzept aus?

Die Lösung: Verzichte aus Platzgründen auf Stehleuchten. Mehrere Deckenspots garantieren, dass der Flur über die ganze Länge gleichmäßig beleuchtet wird. Auch schlanke Wandleuchten bringen Licht ins Dunkel. Besonders hübsch sind Modelle, bei denen der Lichtkegel die Wand direkt anstrahlt. Tipp für die Leuchtmittel: 2.700 bis 3.000 Kelvin sorgen für warmes Licht – damit wirkt bereits der Eingangsbereich einladend und wohnlich.

Lesetipp: Verwendest du im SChlafzimmer das richtige Licht? So wird es schummrig-gemütlich!

Das Problem: Keine Stellfläche im Schlauchflur! Wie bekommt man auch in engen Fluren alles unter?

Die Lösung: Hakenleisten, Hutablagen, Regale und multifunktionale Spiegel mit zusätzlichen Ablageflächen – all diese Helfer lassen sich direkt an der Wand montieren. Bodenfläche wird keine benötigt. Ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Elemente können horizontal nebeneinander oder in vertikaler Linie übereinander angebracht werden. Schlichte, elegante Designerwandhaken lassen sich, falls mit der Zeit nötig, auf sehr simple Weise ergänzen.

Extratipps: So wirken schmale Räume größer! Und: Wie Wandfarben die Raumwirkung verändern!

Das Problem: Zu wenig Stellfläche im Flur, die eine zusammengewürfelte Möbelschar füllt. Wie schafft man Stauraum, der außerdem attraktiv aussieht?

Vorschlag 1: Türen umbauen
„zuhause wohnen“-Experte Grieshaber rät: „Schwierig ist die sinnvolle und dekorative Möblierung eines Flurs vor allem wegen der vielen abgehenden Türen. Man kann diese aber auch zum Bestandteil des Einrichtungskonzepts machen und sie geschickt umbauen.“

Lange Korridore mit vielen Türen lassen sich nur schwer möblieren, sind aber Standard bei vielen Grundrissen. Mit einem Regalsystem lässt sich hier die perfekte Lösung schaffen. Die Seitenwangen werden zwischen Decke und Boden verspannt. Dazwischen entsteht mit Türen, Spiegeln, Kleiderstangen und -haken genau der Stauraum, der benötigt wird. Und eine stillgelegte Tür bietet ausreichend Tiefe für Jacken und Mäntel auf Kleiderbügeln.

Das Problem: Zu wenig Stellfläche im Flur, die eine zusammengewürfelte Möbelschar füllt. Wie schafft man Stauraum, der außerdem attraktiv aussieht?

Vorschlag 2: Schräger Winkel

Manchmal gibt es dem Raum Kontur, wenn du um die Ecke denkst. Zwei raumhohe Türen teilen in unserem Beispiel eine Nische ab, in der Platz für sperrige Dinge wie Skier, eine Leiter oder den Staubsauger ist. Praktischer Nebeneffekt: Auch hässliche Sicherungskästen oder Wasserzähler verschwinden dahinter. Ein Spiegel an der Stirnseite lässt den Flur größer erscheinen. Als Garderobe dient ein zwischen Decke und Boden verspanntes Metallrohr.

Das Problem: Zu wenig Stellfläche im Flur, die eine zusammengewürfelte Möbelschar füllt. Wie schafft man Stauraum, der außerdem attraktiv aussieht?

Vorschlag 3: Der Flur außerhalb des Hauses 

„zuhause wohnen“-Experte Grieshaber rät: „Ecken und Nischen eignen sich für maßgenaue Einbauten – von der Garderobe hinter der Schiebetür bis hin zu cleveren Eigenentwürfen für Feuerlöscher oder Kinderwagen.“

In eine Ecke nahe der Haustür wurde hier ein Holzverschlag gebaut, in dem sich Kinderwagen oder Dreirad bequem verstauen lassen – ideal für junge Familien, wenn die „Parkplätze“ im Hausflur belegt oder verboten sind. Zudem erhält man Abstellfläche für Telefon und Schlüssel. Darüber befindet sich, mit einem großen „F“ markiert, ein Notfallschrank mit Beleuchtung für Feuerlöscher und Erstehilfekasten. Dekorativ: Ein „K“ für Karre und „T“ für Telefon setzt die originelle Idee auf dem unteren Schrank fort.

Das Problem: Zu wenig Stellfläche im Flur, die eine zusammengewürfelte Möbelschar füllt. Wie schafft man Stauraum, der außerdem attraktiv aussieht?

Vorschlag 4: Lichtsegel

„zuhause wohnen“-Experte Grieshaber rät: „Auch oben findet sich meist Platz. Gerade in Fluren von Altbauten mit ihren hohen Decken lässt sich oft noch eine zweite Ebene integrieren. Und: Machen Sie Ihren Flur alltagstauglich, indem Sie Ablagen nahe der Haustür schaffen.“

In schmalen Altbaufluren bleibt kaum Raum für üppige Schränke, dafür lassen sich oft noch Platzreserven in der Höhe aktivieren. Dazu oberhalb der Türen mit stabilen Winkeln eine umlaufende Holzablage anbringen, auf der Koffer und Kisten verstaut werden können. Unter einer langen Stoffbahn, die sich in Führungsschienen an diesen Leisten bewegen lässt, wird die gewonnene Abstellfläche versteckt. Ein toller Nebeneffekt wird mit Leuchten an der Decke erzielt. Diese erzeugen durch den Stoffhimmel hindurch eine angenehm sanfte Raumbeleuchtung. Zudem lässt die abgehängte Decke einen hohen, schmalen Flur viel einladender erscheinen.

Hier findest du noch mehr Tipps für den Altbauflur

Das Problem: Zu wenig Stellfläche im Flur, die eine zusammengewürfelte Möbelschar füllt. Wie schafft man Stauraum, der außerdem attraktiv aussieht?

Vorschlag 5: Baldachin

Fehlt eine Wand oder Nische, um einen Garderobenschrank im Flur unterzubringen, kann diese Idee eine raffinierte Lösung sein: ein Raum im Raum. An einer nicht allzu schmalen Stelle werden vis-à-vis maßgefertigte Regale aufgestellt – ganz nach Bedarf ausgestattet mit Kleiderstange, Fächern und Schuhablagen. Darüber befindet sich ein geschlossenes Fach, in dessen Bodenplatte Downlights eingelassen sind. In diesem kleinen Garderobenbereich ist alles schnell zur Hand und durch die direkte Beleuchtung gut einsehbar. Farbig gestaltet setzt der Einbau einen peppigen Akzent.