Spüle auswählen: Welches Material kann was?

Die klassische Edelstahl-Spüle ist nicht die einzige Option. Von Keramik bis Verbundwerkstoff: Was macht für welche Küche Sinn? Vor- und Nachteile der gängigen Materialien

Spülbecken

Beim Planen einer neuen Küche kommt dem Wasserplatz große Bedeutung zu: Nicht nur, wo das Spülbecken stehen soll (am Fenster oder innerhalb einer Insel in den Raum hinein gerichtet?), sondern auch welche Ausführung in der neuen Küche benötigt wird, ist maßgeblich dafür, wie glücklich der Koch in seinem neuen Lieblingsraum werden kann. Die Möglichkeiten sind scheinbar unendlich: Eckspüle, Doppelspüle, Spüle mit oder ohne Abtropffläche? Unterbauspüle oder flächenbündig eingebaut?

Vergleichsweise wenig Beachtung erhält bei der Auswahl das Material der Spüle – dabei ist doch deren Hochwertigkeit und Verarbeitung die Grundlage für fast jedes weitere Küchenglück: Welches Material ist besonders robust, was lässt sich leicht sauber halten und was fügt sich am besten ins Gesamtkonzept der Küche ein?

Was muss eine Spüle alles können?

Die gute Nachricht: Alle gängigen Materialien sind bei guter Verarbeitung qualitativ hochwertig. Ob Edelstahl, Keramik, Granit oder ein Verbundwerkstoff – Spülbecken aus den genannten Stoffen sind grundsätzlich stabil, widerstandsfähig und kratzfest, das ist besonders bei Vielspülern wichtig. Und doch gibt es Unterschiede zwischen den Materialien, die nicht nur der Fachmann kennen sollte, sondern vor allem auch der Käufer: Der sollte an seiner Küche schließlich nachhaltig Freude haben!

Spülbecken kaufen: Welches Material hat welche Vorteile?

Aufgrund ihrer Optik, Langlebigkeit und Pflege haben sich vor allem drei Materialien bei Spülen durchgesetzt: Edelstahl, Keramik und Granit mit ihren jeweiligen Variationen. Bei der Auswahl eines passenden Materials fürs neue Spülbecken sollte es entsprechend nicht nur um Äußerlichkeiten gehen, sondern vor allem um die Bedürfnisse, die der Einzelne an seinen Wasserplatz stellt: Wird mehrmals täglich ausgiebig gespült und geplätschert, wird die Spüle auch als Ablageplatz für schmutziges Geschirr und Töpfe verwendet, findet rund um den Spülenplatz ein Großteil der Küchenarbeit statt? Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, können Details wie Farbe und optische Ausgestaltung des Spülbeckens angegangen werden. Und hier folgt eine weitere gute Nachricht: Hochwertige Hersteller bieten ihre Spülen nicht in nur zahlreichen Materialien an, sondern auch in vielfältigen Farben und Einbauarten. Wer die Wahl hat, hat am Ende eben auch die schönste Küche!

Spülen aus Edelstahl

Die äußere Erscheinung: Spülen aus Edelstahl wirken optisch zeitlos und lassen sich in alle Küchenstile integrieren – kein Wunder also, dass das klassischste aller Spülbeckenmaterialien am häufigsten verkauft wird. Natürlich nicht nur wegen seiner äußerlichen Vorteile...
Die Spüle im Alltag: Edelstahl ist hart, hygienisch, lebensmittelverträglich und hitzebeständig, außerdem recht anspruchslos, was Pflege und Reinigung betrifft. Auch Säureschäden und Rost sind kein Thema für Edelstahlspülen. Einzig gegen Kratzer und Kalk sind die Klassiker nicht immun – spezielle Reinigungsmittel können hier aber für guten Schutz und mühelose Fleckenentfernung sorgen.
Der Preis: Die Beliebtheit des Edelstahlbeckens ist sicher auch seinem Preis zuzuschreiben – Spülen aus Stainless Steel sind schon zu geringen Kosten zu haben. Etwas teurer sind Spülen aus dickerem Edelstahl – sie sind aber auch weniger anfällig für Kratzer.
Kombination und Einbau: Edelstahlspülen sind in allen möglichen Ausführungen erhältlich und lassen sich auch bei bestehenden Wasserplätzen nachrüsten. Dank ihres geringen Gewichts sind die Spülen in der Regel einfach einzubauen.
Varianten: Innovative Edelstahlvarianten wie Durinox sind bei besserer Widerstandskraft und einfacherer Pflege optisch etwas matter und haptisch etwas softer als die Ursprungsversion.

Spülen aus Keramik

Die äußere Erscheinung: Schwere cremefarbene Becken mit Vintage-Touch? Keramikspülen sind längst auch außerhalb von Landhausküchen zu finden und optisch überraschend flexibel. Die Spülen sind in vielen Designs und Farben, matt und glänzend erhältlich, machen sich in puristisch gehaltenen Küchen im skandinavischen Stil so gut wie im verspielten Ambiente. Unabhängig vom Einrichtungsstil sind Keramikspülen echte Hingucker, die jede Küche wohnlicher machen.
Die Spüle im Alltag: Die Becken aus bei großer Hitze gebrannter Keramik sind widerstandsfähig gegen Kratzer und Sprünge und mit einer guten Versiegelung auch bei starker Verwendung unempfindlich gegen Verfärbungen, Ausbleichen und Co. Hitze, Kälte und Säure sind für hochwertige Keramikspülen kein Thema.
Der Preis: Preislich bewegen sich Spülen aus Keramik im oberen Preissegment. Hochwertige Spülen sind ab etwa 400 Euro zu haben, die Grenze nach oben ist je nach Ausführung und Größe offen.
Kombination und Einbau: Mit einem Gewicht von mindestens (!) 15 Kilogramm sind Keramikspülen schwer und benötigen entsprechende Expertise beim Einbau. Für die Nachrüstung in bereits bestehenden, älteren Küchen sind Keramikspülen aufgrund ihres hohen Gewichts nicht zu empfehlen.
Varianten: Mittlerweile gibt es zahlreiche Keramikwerkstoffe und -veredelungen, die die Spülen noch stoßfester, noch widerstandfähiger und pflegeleichter machen. Ein Fachmann kann beraten, welche Variante für deinen Küchentraum in Frage kommt.

Spülen aus Granit

Die äußere Erscheinung: Absolut luxuriös und einzigartig wirken Spülen aus Granit bzw. Kunststein. Die oft individuellen Musterungen der Steine ziehen in jeder Küche alle Blicke auf sich und sind auch haptisch ein Anziehungspunkt: Die Oberfläche der Becken fühlt sich angenehm soft, kühl und natürlich an. Kunststeinbecken sind in allen möglichen Farben und Formen erhältlich, Verbundwerkstoffe wie Silgranit (siehe unten!) können sogar eine Betonoptik erzeugen.
Die Spüle im Alltag: Da Granit an sich porös ist, müssen Spülen aus dem Naturstein absolut pfleglich und mit einigem Aufwand behandelt werden, weshalb Steinliebhaber im Handel in der Regel auf Kunststein zurückgreifen, der aus Granit und Acryl besteht. Dieser Werkstoff ist robust, porenfrei und extrem widerstandsfähig gegen Schläge, Kratzer, Temperatur, Säuren und Laugen.
Der Preis: Spülen aus Naturstein sind auch von den Kosten her im hochpreisigen Segment anzusiedeln. Verbundwerkstoffe sind um einiges günstiger und im Preis-Leistungssegment eine gute Wahl.
Varianten: Absolut hochwertig und kompromisslos pflegeleicht sind beispielsweise Spülen aus dem Granit-Verbundwerkstoff Silgranit. Die Becken sind hart wie Granit, hitzebeständig wie Keramik und haptisch so angenehm wie Acryl – kein Wunder, denn Erfinder Blanco hat der Basis aus 80% natürlichem Granit ein Gemisch aus Keramik, einer Acrylmatrix und Farbpigmenten hinzugefügt. Hygienisch, bruchsicher und zugleich absolut pflegeleicht – besser kann eine Steinspüle eigentlich nicht sein.

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