Motten bekämpfen und vorbeugen: Hausmittel Was tun gegen Motten?

Ausgesprochen lästig sind Motten  – und gar nicht so leicht zu bekämpfen: Was gegen Kleider- und Lebensmittelmotten hilft

Motte

Jeder kennt und fürchtet sie: Motten, die augenscheinlich besonders an lauen Sommerabenden um Laternen und Windlichter schwirren. Wenn es das bloß wäre an Ärgernissen, die uns die kleinen, nachaktiven Falter bescheren – aber nein: Kleidermotten fressen sich durch Textilien und Leder, Mehl- oder andere Lebensmittelmotten ziehen Fraßspuren durch unsere Lebensmittelvorräte. Was muss man über Motten wissen – und vor allem: Wie werden wir sie wieder los?

Was sind Motten, wann und warum treten sie auf?

Rein biologisch werden unter Motten verschiedene Familien der Kleinschmetterlinge verstanden – darunter die Echten Motten (wie die Kleidermotte), aber auch einige Zünslerarten (z.B. die Dörrobstmotte, Mehlmotte und Wachsmotte). Umgangssprachlich beschreiben Motten grob alle oder einen Teil der Nachtfalter, dies kann auch Großfalter wie Schwärmer oder Spinner umfassen. Im Haushalt freuen wir uns wohl am wenigsten über Besuche der Kleider- und Speisemotten, denn sie fressen sich nicht nur durch unsere Textilien und Vorräte, sondern sind auch nur schwer wieder loszuwerden. Während Kleidermotten in ihrer bevorzugten Flugzeit zwischen Mai und September von draußen in Wohnungen und Häuser gelangen, werden Lebensmittelmotten oft mit eingekauften Lebensmitteln oder deren Verpackungen nach Hause transportiert.

Kleidermotten und ihre Spuren erkennen

Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ist weltweit verbreitet und etwa 6-9 Millimeter groß. Ihre Flügel sind je nach Nahrung zwischen hellgelb und dunkelbraun und falten sich dachartig über dem Rücken. Die Flügelspannweite beträgt etwa 10-15 Millimeter.

Im Haus bevorzugt die Kleidermotte Wohn- und Lagerräume, wo jedes Weibchen 100-250 weiße Eier zwischen Wollstoffen, Pelzen und Polstermöbeln ablegt. Die daraus schlüpfenden Raupen fressen sich durch Stoffe, die Tierhaare enthalten – das darin enthaltene Keratin braucht die Larve zur Entwicklung. Rein pflanzliche und synthetische Gewebe werden zwar von den Raupen gefressen, aber nicht verdaut. Besonders Mix-Materialien mit Wollanteil sind für Kleidermotten interessant, vor allem, wenn an ihnen noch Haare und Hautschuppen haften. Auch Teppiche und wollhaltige Naturdämmstoffe können von Kleidermotten befallen werden.

Mit bloßem Auge sind Kleidermotten nicht leicht zu erkennen, sehr wohl jedoch die Schäden, die sie anrichten: kleine, unregelmäßige Löcher oder kahle Stellen im Stoff oder eine Ansammlung von gleich mehreren Löchern auf kleiner Fläche. Neben den glattgeränderten Löchern verraten sich Kleidermotten auch durch ihre Gespinste. Die dünnen weißen Fäden hängen an der Kleidung oder in Ritzen oder dunklen Ecken im Kleiderschrank.

Zur Diagnose von Kleidermotten (nicht zu ihrer Bekämpfung, denn sie locken männliche Motten an!) können Klebefallen dienen, die mit Pheromonen der Mottenweibchen arbeiten. Die weiblichen, bereits befruchteten Motten werden von den Fallen jedoch nicht angezogen. Wer Pheromonfallen aufstellt, sollte dies nur kurzfristig tun und stets alle Fenster geschlossen halten, um nicht zusätzliche Mottenmännchen von draußen anzulocken.

Kleidermotten bekämpfen: Hausmittel und natürliche Methoden

Wenn sie die Wahl haben, halten sich Kleidermotten von Geruchsstoffen aus Zedern-, Zirbel- oder Niembaumholz fern, ebenso Lavendel in Stoffsäckchen ist für Kleidermotten wenig attraktiv. Auch Mottenpapier kann dem Befall vorbeugen, wobei es wichtig ist, die Inhaltsstoffe auf der Verpackung im Auge zu behalten: Das Kurzzeitinsektizid Transfluthrin beispielsweise kann auch für den Menschen schädlich sein. Auch regelmäßiges Staubsaugen, vor allem auf dem Boden und in den Kleiderschrankritzen, kann dem Befall durch Kleidermotten vorbeugen. Wichtig: Das Mottennest kann sich auch im Staubsaugerbeutel befinden – diesen regelmäßig austauschen!

Sind Kleidermotten beispielsweise durch Pheromonfallen oder Löcher in den Kleidern nachgewiesen, haben sich folgende Methoden als erfolgversprechend gezeigt:

  • Textilien in fast kochendes Wasser einlegen oder für mindestens eine Woche im Gefrierschrank lagern. Aber Vorsicht: Waschen bei hohen Temperaturen kann zum Verfilzen von Wolle und anderen Textilien führen. Wichtig: Vormals befallene Kleidungsstücke, die mit dieser Methode behandelt wurden, nach einigen Wochen erneut untersuchen, gegebenenfalls Behandlung wiederholen.
  • Kartonkärtchen mit Schlupfwespen einsetzen: Die Eier dieser Nützlinge werden auf den Eiern der Motten abgelegt und parasitieren diese. Anstelle einer Mottenlarve schlüpft eine nützliche Schlupfwespe – dies wiederholt sich, solange Motteneier vorhanden sind. Wichtig bei der Arbeit mit Schlupfwespen ist die genaue Einhaltung der Gebrauchsanweisung!
 
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