Regrowing – Mehrfach ernten Diese Gemüsesorten wachsen nach und lassen sich weiterverarbeiten

Mit der Wiederverwendung von Gemüseresten wird an Verpackungsmüll eingespart und ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln gelebt. Ein Trend, der glücklich macht. Hier findest du Gemüsesorten, die sich hervorragend für Regrowing eignen.

Regrowing

Was ist Regrowing?

Der Begriff Regrowing bedeutet, Gemüse nachwachsen zu lassen und aus vermeintlichem Biomüll wieder etwas Neues entstehen zu lassen. Das kann dann beispielsweise der Strunk von einem Salatkopf oder das Kerngehäuse einer Paprika sein. Richtig eingesetzt und aufgezogen wirst du schon bald neues Gemüse ernten und dir dabei Geld und jede Menge Verpackungsmüll sparen. Wie du am besten vorgehst, das haben wir dir hier einmal zusammengefasst.

Wie geht Regrowing?

Du bist neu auf dem Gebiet und brauchst erst einmal Starthilfe? Für Einsteiger*innen im Bereich Regrowing empfiehlt es sich mit einer einfachen Gemüsesorte zu starten. Wie wäre es also mit einem Salatkopf? Besonders grüner Blattsalat und Romanasalat sind für ein Regrowing geeignet.

So kannst du Salat nachwachsen lassen

  1. Schneide den Strunk circa 4-5 cm oberhalb des Endes ab und stelle diesen in ein Glas
  2. Befülle das Glas mit Wasser, sodass der untere Teil des Strunks mit Wasser bedeckt ist 
  3. Das Wasser sollte mindestens jeden zweiten Tag gewechselt werden. 
  4. Schon bald werden die ersten neuen Blätter sprießen. 
  5. Sobald du dann die ersten Wurzeln beobachtest, kannst du den Strunk in die Erde einpflanzen. Dadurch bekommt das Gemüse mehr Nährstoffe und kann schneller wachsen. 

Es gibt zahlreiche Gemüsesorten, die ebenso wie der Salat neu aufgezogen werden können. Auch Möhren oder Zwiebel sind einfach aufzuziehen und wachsen genauso wie der Salat im Glas. Binnen kürzester Zeit schlagen sie neue Wurzeln und lassen sich wieder in die Erde einpflanzen.

Kartoffeln großziehen

Kennst du das auch? Du hast einen Sack Kartoffeln gekauft und nur die Hälfte verwendet? Nun liegen sie im Vorratskeller und leben vor sich hin? Der ein oder andere Erdapfel bildet bereits neue Triebe? Perfekt, denn die gehaltvollen Kartoffeln lassen sich damit nochmal großziehen. Alles was du brauchst ist ein Pflanzkübel oder ein größerer Blumentopf. 

Und so geht’s:

  1. Teile eine Kartoffel, die bereits Triebe hat in zwei Hälften
  2. Zur Weiterverarbeitung solltest du sie nun trocknen lassen. Das dauert circa drei bis vier Tage. 
  3. Nun pflanzt du die Hälften direkt in die Erde ein. 
  4. Es dauert circa zwei bis drei Monate, bis die Kartoffeln nachwachsen und erntereif sind
Wie du siehst, ist es zeitaufwändiger und komplizierter Kartoffeln zu pflanzen, doch der Aufwand wird sich lohnen.

Regrowing bei Rote Beete

Auch die Rote Beete lässt sich wunderbar wieder einsetzen. Du benötigst einen kleinen Blumentopf oder kannst die Knollen direkt im Garten einsetzen. 
  1. Schneide die Rote Bete oberhalb des Wurzelansatzes ab. 
  2. Jetzt stellst du sie mit der Wurzel nach unten in einen mit Wasser gefüllten Teller
  3. Es dauert ein paar Tage, dann wirst du bereits erste Wurzeln erkennen
  4. Pflanze die Beete in die Erde und schon bald wirst du neues Gemüse ernten 

Paprika nochmal einpflanzen

Paprika ist im Vergleich zu Zwiebeln oder Möhren etwas komplizierter. Es ist wichtig, dass ihre kleinen Samen genug Licht bekommen und die Raumtemperatur nicht kälter als 25 Grad ist. Am besten funktioniert das im Badezimmer, im Sommer auf dem Fenstersims oder in einem Gewächshaus. Wenn du keinen Platz findest, kannst du auch aus dem Kopf einer alten Plastikflasche eine Art Gewächshaus bauen. Stülpe das abgeschnitte Teil einfach über die Samen und du erhältst denselben Effekt. Jetzt benötigst du nur noch eine Pflanzschale oder einen Blumentopf und dann kann es logehen:

So regrowst du die Paprika:

  1. Sammle die gelben Samen aus dem Kerngehäuse

  2. Setze die Samen circa einen Zentimeter unter die Erde in deinem Pflanzgefäß
  3. Sobald die Pflänzchen circa acht Zentimeter groß sind, kannst du sie in größeren Blumenkübeln oder auf dem Balkon in einer Pflanzschale weiterwachsen lassen
  4. Nach einigen Monaten sind die Pflanzen bereit für die Ernte

Dieses Gemüse kommt jedes Jahr wieder zurück

Es gibt natürlich auch Gemüsesorten, die ohne Zutun einfach Jahr für Jahr wieder kommen. Rucola ist so ein Kandidat. Du darfst ihn abgrasen, soviel du möchtest, wenn die Bedingungen gut sind, wächst er auch im Folgejahr genauso wieder. Zum mehrjährigen Gemüse zählen auch Bärlauch, Spinat und Rhabarber. Einmal pflanzen und immer wieder ernten lautet hier das Motto. Und solange genug Wurzelreste in der Erde bleiben und diese nicht durch Unwetter, die Jäte oder sonstige Umwelteinflüsse ausgerissen werden, kann man sich darauf erstaunlich gut verlassen. 
 
Auch Kartoffeln werden zum sogenannten mehrjährigen Gemüse gezählt. Damit sie den Winter überleben müssen sie jedoch bereits vor den ersten Frostnächten ausgegraben werden. Du kannst einen Teil deiner Ernte dann aufbewahren und im Frühjahr wieder nach dem oben genannten Prinzip einpflanzen. 
 
Du wirst erstaunt sein, wie gut Regrowing funktioniert. Auch ein Garten ist dafür nicht zwingend notwendig. Es reichen ein Platz auf der Fensterbank oder ein kleiner Stadtbalkon damit du deinen „Nachwuchs“ pflanzengerecht aufziehen kannst. Viel Freude beim Ausprobieren und viel Erfolg für deine erneute Ernte.