Lüften im Sommer und Winter Richtig lüften zu jeder Jahreszeit

Im Sommer wird anders gelüftet als im Winter. Doch in jedem Fall ist regelmäßiges Lüften wichtig für die Qualität der Raumluft – und für deine Gesundheit! So lüftest du zu jeder Jahreszeit richtig

Richtig lüften

Im milden Herbst und Frühjahr verläuft das Lüften relativ intuitiv: Mal ist das Fenster stundenlang gekippt, beim Fensterputzen zum Teil sperrangelweit offen und spätestens beim gelegentlichen Stoßlüften kommt genug Frischluft ins Zimmer. Wofür das gut ist? Die Vorteile von gutem Lüften liegen auf der Hand: Nicht nur sorgt das offene Fenster für eine bessere Luftqualität und ein gesundes Raumklima. Außerdem beugt es der Entstehung von Schimmel vor und reduziert – zum Beispiel im Badezimmer nach dem Duschen – die Luftfeuchtigkeit.

Im Sommer und Winter, wenn es draußen (zu) heiß oder (zu) kalt ist, wird richtiges Lüften zum Balanceakt: Mal verdrängt die heiße Sommerluft die angenehme Kühle im Haus, mal der eisige Winterwind die gemütliche Heizungswärme. Dann geht es schnell nicht mehr nur um gute Luftqualität, sondern auch darum, Energie zu sparen und hohe Kosten – für Heizung oder Klimaanlage / Ventilator – zu sparen. Wie macht man es denn nun richtig?

Richtig lüften – die Grundregeln

Grundsätzlich gilt: Je nach Raum sind unterschiedliche Faktoren zu beachten. Diese Regeln gelten unabhängig von der Jahreszeit:

  • Fenster nicht dauerhaft gekippt lassen. Stattdessen besser mehrmals täglich kurz durchlüften und zwar mit vollständig geöffneten Fenstern. Das reduziert die Luftfeuchtigkeit.
  • Beim Stoßlüften reichen 5 bis 10 Minuten vollkommen aus. In dieser Zeitspanne gelangt frische Luft in den Raum, ohne dass er auskühlt oder sich aufheizt.
  • Durchlüften mit Durchzug ist besonders effektiv: Dazu einfach zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen. So kann die Luft optimal durchziehen.

In diesen Räumen ist gutes Lüften besonders wichtig:

  • Schlafzimmer richtig lüften: Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer ist wegen des nächtlichen Schwitzens überraschend hoch. Lüften ist deshalb besonders wichtig, wenn Schimmelbildung und Hausstaubmilbenbefall verhindert werden soll. Zudem ist die Raumtemperatur niedriger als in anderen Räumen – empfohlen sind 16 bis 18 Grad. Im Schlafzimmer deshalb am besten stoßlüften und eine Schale mit Salz im Raum aufstellen – es absorbiert die Feuchtigkeit in der Luft. Doch Achtung: regelmäßig austauschen!
  • Küche und Bad richtig lüften: Auch hier kommt es punktuell zu sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Stoß- oder Durchlüften direkt nach dem Kochen oder Duschen hilft hier Wunder.

 

Richtig lüften im Sommer:

Bei brütender Mittagshitze erst mal alle Fenster aufreißen? Falsch! Im Sommer sollten tagsüber die Fenster geschlossen bleiben (bei direkter Sonneneinstrahlung auch verdunkelt! Hier erfährst du mehr über Tricks für eine kühle Wohnung – ganz ohne Klimaanlage). Stoß- bzw. Querlüften sollte nur frühmorgens oder am Abend stattfinden, wenn es draußen merklich kühler ist als drinnen. Nachts kann das Fenster – je nach Geschmack und Wohnlage – ganz offen bleiben.

Besonders wichtig beim Sommerlüften: das richtige Lüften des Kellers! Mit der warmen Luft kommt noch mehr Feuchtigkeit in den Keller, die an den kühlen Kellerwänden kondensieren kann. Riecht es im Keller muffig, deshalb nicht spontan lüften, sondern lieber erst mal Temperatur und Luftfeuchtigkeit überprüfen. Die Luft draußen sollte deutlich trockener und kühler sein als im Keller. Als Richtwert gilt: Ab einem Temperaturunterschied von 5°C darf kräftig stoßgelüftet werden!

Richtig lüften im Winter

Die Herausforderung im Winter: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kältere. Die Fensterscheiben sind im Winter innen aber deutlich kühler als die umgebende Raumluft. An diesen Stellen kann die Lufttemperatur auf den sogenannten Taupunkt sinken und die feuchte Luft gibt einen Teil ihres Wassers ab. Das kannst du gegen beschlagene Fensterscheiben tun! Deshalb ist richtiges Lüften jetzt besonders wichtig – sonst droht Schimmelbefall.

Eine weitere Herausforderung beim Lüften: das Auskühlen des Raums. Deshalb lieber kurz und effektiv stoß- oder querlüften und lieber mehrmals pro Tag (bis zu fünfmal) wiederholen. Nachts sollten die Fenster geschlossen bleiben.

Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen wie Wohn- und Kinderzimmer eher zu niedrig als zu hoch. Eine Schale mit Wasser oder auch regelmäßiges Wäschetrocknen im Raum reguliert die Luftfeuchtigkeit. Im Schlafzimmer sollte auch im Winter vor dem Zubettgehen und direkt nach dem Aufstehen kurz gelüftet werden, damit ein Luftaustausch stattfindet. Beim Lüften die Heizung komplett abdrehen, damit keine Energie verschwendet wird.

Lüften ohne Durchzug – so funktioniert’s:

Wer in seiner Wohnung beim Lüften keinen Durchzug hat, muss ihn selbst erzeugen. Zum Beispiel so:

  • Falls möglich, eine Tür in den Hausflur öffnen. Beim Stoßlüften reichen 15 Minuten im Sommer und 5 Minuten im Winter.
  • Auch ein Ventilator kann helfen: Durch die Luftbewegungen des Ventilators in der Nähe des geöffneten Fensters kann der Luftaustausch schneller erfolgen.

 

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