Bilder richtig aufhängen: Die wichtigsten Regeln

Höher, tiefer, enger zusammen, weiter auseinander? Die wichtigsten Regeln zum Aufhängen von Bildern sind erstaunlich simpel. Und wer sich ein bisschen ins Zeug legt, braucht nicht mal Nägel, Schrauben oder Dübel!

Bilder richtig aufhängen

Bilder richtig aufhängen – die Grundregeln

Um die Bilder richtig aufzuhängen, solltest du zunächst auf diese vier Grundregeln achten:

  1. Der beste Unter- und Hintergrund: Optimal ist ein ruhiger Hintergrund. Auf gemusterten Wänden sollte man ein Passepartout einsetzen, um das Motiv hervorzuheben.
  2. Einzelne Bilder auf Möbelstücke abstimmen: Ein Einzelbild gewinnt an Wirkung, wenn man es mit einem Möbelstück, Sofa oder Sideboard, kombiniert. Eine links- oder rechtsbündige Aufhängung kann spannender sein als eine mittige.
  3. Bildergruppen: Eine Bildergruppe wirkt geschlossen, wenn die Rahmen nicht zu weit auseinanderhängen und so platziert werden, dass sich mindestens eine gerade Linie ergibt.
  4. Der richtige Ort für jedes Bild: Damit das richtige Bild am richtigen Platz hängt, hilft nur ausprobieren: Alle Rahmen auf den Boden legen und so lange hin- und herschieben, bis das Arrangement gefällt. Erst dann entsprechend aufhängen.

Wo Bilder aufhängen? Die wichtigsten Tipps für Einzelbilder

So findest du den richtigen Ort, um ein einzelnes Bild aufzuhängen:
  1. Die richtige Stelle für Einzelbilder: Die Wand für ein einzelnes Bild sollte nicht zu groß sein, sonst wirkt es verloren. Am besten ist eine räumlich begrenzte Fläche, zum Beispiel zwischen zwei Fenstern, oder der Bezug zur Einrichtung. Über einem niedrigen Möbelstück wie Sofa, Sideboard oder Bett kommt ein einzelnes, großformatiges Bild ideal zur Geltung, sofern die Proportion darauf abgestimmt ist.
  2. Die richtige Höhe für Einzelbilder: Wie hoch über Sofa, Tisch etc. sollte ein Bild aufgehängt werden? Um den Effekt des Einzelbilds zu verstärken, sollten keine anderen Bilder in der Nähe platziert und darauf geachtet werden, dass es auf Augenhöhe angebracht ist. Die wiederum hängt vom Ort ab: Im Flur, wo man meist steht, werden Bilder höher aufgehängt als im Wohnzimmer, wo man in der Regel sitzt. Auch die Wandfarbe hat Einfluss auf die Wahrnehmung des Bildes, sie sollte weder mit Motiv noch Passepartout oder Rahmen konkurrieren.

Bilder gerade aufhängen

Bilder richtig aufhängen – das heißt: nicht schief! Warum bringt der eine Bilder mit der Wasserwaage akkurat an die Wand und der andere schlägt einfach den Nagel ein, wo es ihm gefällt? Beim Menschen ist das Bedürfnis nach Symmetrie unterschiedlich stark ausgeprägt. Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt neben der Wasserwaage auch Washi-Tape*: Auf der Höhe und in der Größe des Bildes probeweise an der Wand angebracht, kann man sich anschließend bequem ein paar Meter wegbewegen und die geplante Linie begutachten, bevor man Nägel einschlägt oder Schrauben eindübelt.

Bilderreihen aufhängen: Darauf musst du achten

Wie viel Abstand, welche Höhe und in welcher Anordnung sehen Bilderreihen am besten aus? Besonders lange Wände gewinnen durch Reihungen an Attraktivität. Hier hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Mehrere Bilder in gleicher Größe entfalten hier nebeneinander ihren Reiz. Als harmonische Einheit empfinden wir sie, wenn alle auf einer Höhe formiert und die Abstände zwischen den Bildern gleich sind. Wenn zusätzlich identische Rahmen verwendet werden, wird der Eindruck der Zusammengehörigkeit noch verstärkt.
  • Natürlich kannst du auch unterschiedlich große Bilder in Reihe hängen. Achte dann aber darauf, dass sie einen Bezug zueinander haben. Das kann die Ober- oder Unterkante der Rahmen sein, alternativ können die Bilder auch an einer gedachten Mittellinie ausgerichtet werden. Eine Bilderreihe kann nach den gleichen Regeln auch senkrecht angeordnet werden.

Bilderreihen richtig aufhängen – diese Anordnungen gibt es:

An einer dieser Anordnungen solltest du dich beim Aufhängen einer Bilderreihe orientieren:

  • Senkrechtstarter: Diese Bilderreihe orientiert sich an einer gedachten Mittelachse, die Rahmenkanten schließen exakt ab. Hier bildet ein Wandprofil die bauliche Vorgabe für ein vertikales Arrangement.
  • Am besten linientreu: Unterschiedlich große Bilder reihen sich zur Einheit und schmücken z. B. die Wand hinterm Bett, wenn ihre Unterkanten auf gleicher Höhe liegen.
  • In aufsteigender Linie: Bei einer Treppe folgt die Bilderreihe ganz organisch den ansteigenden Stufen. Der Abstand vom Boden zur unteren Bildkante ist immer gleich.

Bilder in Achsen aufhängen

Ob große Wandfläche oder kleine Nische: Bildergruppen lassen sich äußeren Gegebenheiten stets anpassen. Da kann ein Wandvorsprung zur Galerie werden oder eine Nische zur Gemäldeausstellung. Wer Bilder in unterschiedlichen Formaten arrangieren möchte, richtet diese an gedachten Bezugsachsen aus. Das sind senkrechte und waagerechte Linien, an denen die Bildkanten fluchten. Den Mittelpunkt einer solchen Gruppe sollte immer ein größeres oder vom Motiv her wichtiges Bild darstellen. Darum herum werden dann mittlere und kleinere Formate platziert. Eine solche Bildergruppe kann stetig weiterwachsen, bis die Wand oder Nische gut gefüllt erscheint.

Diese Variationen gibt es, um Bilder in Achsen aufzuhängen:

  • Geordnetes Chaos: Vertikale und horizontale Achsen bringen Struktur in diese Bilderwand aus verschiedenen Formaten. So wirkt die Komposition ausgewogen. Schönes Bindeglied: Stoffe als Passepartouts.
  • Drunter und drüber: Eine imaginäre waagerechte Linie dient zur Ausrichtung der unteren bzw. oberen Rahmenkanten.
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Gleich große Bilder im Raster aufhängen

Haben in einer Gruppe alle Bilder die gleiche Größe, bietet sich die Anordung in einem exakten Raster an. Das heißt, die Bilder werden symmetrisch in mehreren Reihen mit gleichen Abständen nach oben und unten sowie zu den Seiten aufgehängt. Einheitliche Rahmen sind bei dieser Aufhängungsart wünschenswert, denn sie verstärken den Eindruck der Zusammengehörigkeit. Wer einen originellen Akzent setzen möchte, lässt einen Rahmen farblich aus der Reihe tanzen.

Auch die Motive sollten bei der Rasterhängung zusammenpassen und entweder farblich oder thematisch eine logische Einheit ergeben. Mit Passepartouts können zu große oder zu kleine Motive problemlos an das gewünschte Format angepasst werden.

Schwarz-Weiß-Fotos im identischen Format entfalten eine tolle Gesamtwirkung, wenn man sie als kompakte Gruppe in Rasterhängung präsentiert. Eine farbige Wand als Hintergrund verstärkt den Effekt.

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Bilder im „gedachten Rahmen“ aufhängen: So funktioniert's

Es gibt noch eine andere Methode unterschiedlich große Bilder zu klammern: Sie werden in einem gedachten äußeren Rahmen organisiert. Typisch sind quadratische oder rechteckige Flächen, ebenso ist aber auch ein Kreuz oder eine Kreisform denkbar. Innerhalb dieses äußeren Rahmens ist dann erlaubt, was gefällt.

Wichtig bei dieser Methode ist es, auf die Abstände zu achten: Kein Bild sollte zu dicht an oder weit von einem anderen gehängt werden. Zudem sollten Bildergruppen immer zuerst auf dem Fußboden ausprobiert werden: Mit Malerkrepp den äußeren Rahmen festlegen, Bilder arrangieren, Abstände und Positionen ausmessen, auf die Wand bringen und erst dann Nägel einschlagen.

  • Bilder im Quadrat aufhängen: Geometrische Formen sind uns vertraut und werden schnell wiedererkannt. Daher gefällt die lockere Aufhängung verschiedener Formate zu einem viereckigen Gesamtbild.
  • Runde Sache: Auch wenn der gedachte Kreis nicht gleich ins Auge springt, hält er doch die Motive im Arrangement zusammen und verhindert, dass die Platzierungen beliebig wirken. Witzig: Hier stößt Rahmen an Rahmen

Unsere ZuhauseWohnen-Expertin Miriam Medri rät:

„Zunächst einmal entscheiden der Raum und die Einrichtung über den idealen Platz für den Wandschmuck. Solisten im Großformat brauchen viel Luft und hohe Decken. Sie wirken am besten über einem ebenfalls großen Möbel, z. B. dem Sofa oder Sideboard. Bilder sollten grundsätzlich auf Augenhöhe hängen. Das bedeutet, dass sie im Flur in Stehhöhe angebracht werden, am Esstisch oder der Couchecke aber so, dass sie im Sitzen gut zu betrachten sind. Auch um Gruppen zusammenzustellen, gibt es ein paar nützliche Grundregeln. Unterschiedliche Formate und Rahmungen werden durch geringe Bildabstände und einheitliche Passepartouts geklammert. Gedachte Achsen, an denen die Rahmen ausgerichtet werden, beruhigen das Ensemble. Als Anhaltspunkt für die Gesamtgröße einer Bildercollage dienen Höhe und Breite der Möbel in der Nähe sowie Bezugspunkte im Raum, z. B. Tür- oder Fensterrahmen. Eine überraschende Wirkung erzielt man mit Gegensätzen: Ein altes Gemälde im modernen Aluframe oder eine schlichte Fotografie im verzierten Goldrahmen ziehen sofort alle Blicke auf sich.“

 

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