Eierfärben mit Naturfarben: Darauf musst du achten

Farben auf natürlicher Basis färben Ostereier schön und nachhaltig – und stammen oft aus Lebensmitteln, die vielleicht sowieso schon im Vorratsschrank stehen. So kannst du Eierfärben mit Naturfarben! 

Ostereier natürlich färben

Viele gängige Eierfarben aus dem Supermarkt sind synthetisch und basieren auf chemischen Stoffen, die in seltenen Fällen Juckreiz und allergieähnliche Reaktionen auslösen können. Wer auf Chemie verzichten will, färbt seine Ostereier mit natürlichen Farbstoffen, die zudem in vielen Fällen auch lebensmittelecht sind. Toller Nebeneffekt: Die oft etwas ungleichmäßigeren und zum Teil pastelligeren Färbungen sehen auch natürlicher aus als die mit synthetischen Farben gefärbte Eier – optimal für Osterdeko aus natürlichen Materialien oder im skandinavischen Stil!

Inhalt:

Womit Eierfärben mit Naturmaterialien?

Natürliche Ostereierfarben basieren auf Pflanzen, die roh, getrocknet und pulverisiert oder anderweitig verarbeitet weiterverwendet werden und meist in Sudform ihre Farbe an die Ostereier abgeben. Werden Pflanzen im Originalzustand (z.B. Baumrinde oder Beeren) verwendet, müssen diese zunächst für einige Zeit eingeweicht werden, bevor sie zum Sud gekocht werden und nach etwas Abkühlzeit ihre Farbe abgeben an die Eier abgeben.

Natürliche Eierfarben kaufen

Schneller und mit weniger Vorbereitung verbunden sind natürliche Farbstoffpäckchen aus der Apotheke, die aus Pulver oder getrockneten Kleinteilen z.B. von Curcumawurzel oder Catuabarinde bestehen. Der Inhalt der Päckchen muss nur noch nach Anleitung eingeweicht oder aufgekocht und die Eier dann hinzugefügt werden. Noch einfacher sind natürliche Farbtabletten aus dem Bio-Markt - auch diese werden nach Anleitung zum Teil einfach mit den Eiern im Wasser ausgekocht. 

Achtung: Auch bei den natürlichen Ostereierfarben gibt es lebensmittelechte Farben (für Eier zum Verzehr geeignet) und nicht lebensmittelechte Farben (für ausgeblasene Eier) – in diesem Artikel sind nur lebensmittelechte Farben angegeben.

Ostereier färben – worauf muss ich achten?

Auf folgende Tipps solltest du achten, wenn du deine Ostereier natürlich färben willst:

  • Während synthetische Farben sich zumeist restlos aus Töpfen und Stoffen entfernen lassen, können natürliche Farben hartnäckiger sein. Zum Färben deshalb möglichst alte Töpfe verwenden, falls möglich aus Emaille und nicht aus Metall, da sich darin die Farben ändern können.
  • Im Gegensatz dazu zeigen sich die Färbungen auf den Eiern nicht ganz so eindeutig. Die einen schwören auf einen Schuss Essig im Sud, die anderen auf eine Messerspitze Alaun, die dem Sud zugesetzt wird, um die Farbstärke zu beeinflussen. Wieder andere legen in Essig-Wasser vorgekochten Eier nach dem Kochen nochmals kurz in eine Schüssel mit lauwarmem Essigmix (Verhältnis Wasser: Essig 1:1) und reiben sie danach ab – das reinigt die Eier und soll die Schale aufrauen, die Farbe soll dadurch später besser halten.

Eierfärben mit Naturmaterialien – wie geht das?

Für die meisten natürlichen Farben (ausgenommen die Farbstoffpulver aus der Apotheke und natürliche Farbtabletten aus dem Bio-Markt) sollten die Ostereier vorgekocht werden, da sie je nach Farbstärke bei gleichzeitigem Kochen und Färben zu hart werden würden. Den Farbsud (dafür Pflanzenteile in Wasser einweichen, aufkochen, abkühlen lassen und Stückchen abseihen) in Schüsseln oder kleinen Töpfen bereitstellen und die gekochten Eier je nach Farbwunsch bis zu einer halben Stunde darin baden, dabei immer wieder mit einem Löffel bewegen, damit die Farben gleichmäßig einziehen.

Pulver und Trockenstückchen aus der Apotheke werden ebenso wie Farbtabletten aus dem Bio-Markt einfach nach Packungsanweisung verwendet.

>>Lesetipp: Ostereier färben, bemalen und verzieren - das sind die besten Tipps!

Eierfärben mit Naturfarben und Lebensmitteln: Welche Pflanze für welche Farbe?

Viele Hofläden und Wochenmärkte bieten Ingredienzien für natürliche Ostereierfarben an, genauso Bio-Märkte und Apotheken. Natürlich kannst du auch selbst zu Früchten, Schalen und Blättern greifen – hier erfährst du die wichtigsten Zutaten für jede Farbe:

Ostereier natürlich färben: Grün mit Matatee, Spinat & Co.

Für lindgrüne bis olivfarbene Eier bietet sich Matetee an. Dazu etwa 15 Gramm Matetee in einem halben Liter Wasser etwa 10 Minuten kochen. Heiß verwendet werden weiße Eier hellgrün, braune Eier nehmen einen Olivton an. Kalter Tee färbt helle Eier ebenfalls eher olivgrün. Mateblätter werden übrigens auch in Apotheken als abgepacktes, natürliches Färbemittel für Ostereier angeboten.
Auch Petersilie, Spinat, Gras, Johanniskraut und Brennnessel werden als Grün-Färber gelobt, wobei letztere beiden auch für einen Gelbstich sorgen können.

Eier färben mit Rote Bete

Rote Bete, Apfelbaumrinde und roter Malventee werden zum Rotfärben von Ostereiern verwendet. Gängiger ist Cochenille bzw. Karmin. Der natürliche Farbstoff, der die Eier rosa bis pinkrot färbt, wird aus der Cochenille-Schildlaus gewonnen und ist neben der Catuabarinde (färbt eher rot bis dunkelrot) auch als Pulver in Apotheken erhältlich. Dazu 2 Gramm Cochenille mit einem halben Liter Wasser aufkochen und die gekochten Eier darin baden, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.

Eier färben mit Kurkuma

Wer sich über sonnen- bis goldgelbe Ostereier freuen will, sollte mit Kurcumapulver färben. Doch Vorsicht, die Farbe färbt auch vom trockenen Ei ab (Alaun oder Pottasche kann helfen). Dazu etwa 10 Gramm des Pulvers mit einem halben Liter Wasser etwa 10 Minuten kochen und Eier darin baden, bis sie die gewünschte Farbe angenommen haben (etwa 10 weitere Minuten). Hellgelb bis grüngelb wird das Ergebnis mit Johanniskraut, ein sanftes Beige wird mit Kamillenblüten erzeugt. In der Apotheke sind vor allem Curcumapulver und Färberdistel als Pulver bzw. Trockenstückchen erhältlich.

Eierfärben mit Naturfarben: Orange mit Zwiebeln oder Roiboos

Der Klassiker für orangefarbene Eier sind Zwiebelschalen, die weiße Eier aber im Zweifel einfach auch in braune Eier verwandeln. Auch Karotten, Ringelblumenblüten und Roiboos-Tee sorgen für einen orangefarbenen Ton, hier allerdings definitiv Alaun zugeben, sonst bleibt die Nuance sehr zurückhaltend.

Eierfärben mit Naturfarben: Blau mit Holunder- und Heidelbeeren

Heidelbeeren, Holunderbeeren sowie blaues Malvenkraut erzeugen einen blass- bis starkblauen Farbton auf weißen Eiern. Der entstehende Farbton ist übrigens nicht nur von der Farbe der Eier abhängig, sondern auch von der Stärke und Beschaffenheit der Schale sowie der Herkunft der Eier. Deshalb nach dem ersten Versuch nicht gleich aufgeben und auch mal mit mehreren Ingredienzien experimentieren: Holunder- und Heidelbeeren zusammen können nach einem längeren Farbbad einen tollen blau-lila Farbton kreieren – und bei Heidelbeeren sorgt die Tiefkühl-Variante im Allgemeinen für ein satteres Blau mit Stich ins Violett.

Noch mehr Ideen für dein Osterfest

Ostereier bemalen oder leckere Oster-Cookies backen – wir haben so viele schöne Ideen für das Osterfest:

Natürlich Ostereier färben | Osterplätzchen  | Osterkarten basteln | Osternest basteln | Osterdeko Fenster | Karottenkuchen Deko | Osterhase: Vorlage zum Ausdrucken | Osterhasen backen | Tischdeko Ostern 

Eierfärben mit Naturfarben: Lila mit Rotkohl

Noch ein Klassiker: Rotkohl färbt Eier blau bis lila. Dazu die gekochten Eier in einem Sud oder einer Portion gekochten Rotkohlblättern wälzen - das erzeugt ein schönes Muster, bis der gewünscht Farbton erreicht ist. Dabei darauf achten, dass die gefärbten Eier später bei Kontakt mit Feuchtigkeit noch Farbe abgeben können.

Braune Eier färben mit Schwarztee oder Kaffee

Weiße Eier braun färben, macht das Sinn? Wer ein besonders sattes Braun bei Eierschalen hervorrufen will, verwendet die natürlichen Farben besser bei braunen Eiern und verleiht ihnen so einen besonders satten Farbton. Dazu sind Naturmaterialien wie Zwiebelschalen (siehe Farbton Orange!) so gut geeignet wie Schwarztee oder auch Kaffee. In der Apotheke werden vor allem getrocknete Walnussschalen in kleinen Stückchen vertrieben, dem Sud hier aber noch Alaun hinzufügen, damit die Farben besser halten.